Weniger Garnelen, mehr Schellfisch: Fangquoten für 2020 festgelegt

Die EU-Fischereiminister haben sich in Brüssel über die Fangquoten in Nordsee und Nordostatlantik für das kommende Jahr geeinigt.
Dabei müssen deutsche Nordsee-Fischer mit deutlich kleineren Fangmengen bei Kabeljau und Seelachs auskommen.
Teilnehmer der Marathon-Nachtsitzung sprachen anschließend von einem fairen und augeglichenen Kompromiss, der wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtige.
Irlands Ressortchef Michael Creed erklärte, Nachhaltigkeit habe ein große Rolle gespielt, auch bei den Küstenorten der Fischindustrie.
Die Runde habe am Ende eine Balance gefunden, mit der alle leben könnten. Die Fischbestände seien nicht in Gefahr.
Für bestimmte Arten wie Kabeljau und Garnelen wurden die erlaubten Fangmengen reduziert.
Dagegen wurden bei Makrelen und Schellfisch die Fangmengen erhöht.
Für Deutschland bedeutet das etwa bei Makrelen ein Plus von 41 Prozent auf 23 400 Tonnen.
Anders als Regierung und Fischindustrie kritisierten Umweltverbände den Brüsseler Kompromiss scharf.
Dieser habe wissenschaftliche Warnungen zur Überfischung in den WInd geschlagen.
Der Ausgang der Verhandlungen sei eine reine Enttäuschung, so Rebecca Hubbard von der Organisation "Our Fish".
Die Minister hätten eine einmalige Gelegenheit verpasst, dem Klima-Notstand ein sofortiges entschlossenes Handeln entgegenzusetzen.
Genau das aber habe der Europäische Rat versprochen.
Beim Kabeljau-Kompromiss hatte sich die EU mit dem Nicht-Mitglied Norwegen abgestimmt.
Dem Kabeljau solle nun zudem mit Schutzmaßnahmen wie Laichschutzzonen geholfen werden.