Neuer Ministerpräsident des Kosovo lehnt gegenüber Euronews jedweden Gebietsaustausch mit Serbien ab
Der neue Ministerpräsident des Kosovo, Albin Kurti, hat die Europäische Union ermahnt, die Unabhängigkeit seines Landes anzuerkennen.
In einem Interview mit Euronews kritisierte Kurti den spanischen EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.
Dieser solle die gesamte EU vertreten und nicht die Meinung seines Heimatlandes.
Spanien widersetzt sich der Unabhängigkeit des Kosovo.
Vielleicht sollte Borrell über das gesamte Problem des westlichen Balkans neu nachdenken im Sinne einer europäischen Lösung, so Kurti.
Wer die Realitäten nicht sehen und eine Lösung ohne die Akzeptanz eines unabhängigen Kosovo wolle, der füge sich selbst den größten Schaden zu.
Kurti hatte sein neues Amt Anfang Februar angetreten, nachdem er zuvor mehr als 20 Jahre in Opposition war.
Wichtigste Aufgabe seiner Regierung ist eine Verhandlungslösung im Streit mit Serbien.
Dabei lehnt Kurti einen etwaigen Gebietsaustausch kategorisch ab.
Das Kosovo könne eine wie auch immer aussehende territoriale Änderung nicht akzeptieren, sagte Kurti.
Entsprechende Projekte seien in der Vergangenheit gescheitert und würden auch in der Zukunft scheitern.
Gebietsänderungen seien nur Ursachen für neue Konflikte, nicht aber für den benötigten Frieden.
Die EU will nun versuchen, einen Dialog zwischen dem Kosovo und Serbien zustande zu bringen.
Ziel ist eine Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Seiten.