Widersteht die Klimapolitik dem Kampf gegen Covid?

Klimapolitik vs. Covid-19
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Von Stefan Grobe
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Eine radikale Umkehr unserer Lebensführung: weniger Umweltverschmutzung, weniger Abfall, weniger Erderwärmung. Das war die Idee des Grünen Umweltpaktes der EU, des Green Deals. Eine Herausforderung wie die erste Mondlandung - gerade in Zeiten der Pandemie, die viele Haushaltsmittel verschlingt.

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Eine radikale Umkehr unserer Lebensführung: weniger Umweltverschmutzung, weniger Abfall, weniger Erderwärmung.

Das war die Idee des Grünen Umweltpaktes der EU, des Green Deals.

Eine Herausforderung wie die erste Mondlandung.

Europa solle führend werden in umweltfreundlichen Industrien, Technologien und Investitionen, so Ursula von der Leyen.

Im Dezember 2019 legte sie einen Katalog mit 50 Vorschlägen vor, mit dem Europa bis 2050 klimaneutral werden soll.

Mit einer Mischung aus Gesetzen und Anreizen sollen die Mitgliedsstaaten auf einen grünen Kurs gebracht werden.

So sollen die Schadstoff-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gesenkt, die Wegwerfgesellschaft ausgemustert, ein Wohnungsrenovierungsprogramm zur Reduzierung des Energieverbauchs aufgelegt und die Landwirtschaft nachhaltiger gemacht werden.

Damit ärmere Regionen Schritt halten können, soll ihnen mit 100 Milliarden Euro geholfen werden.

Die Menschen müssten für neue Jobs in neuen Bereichen ausgebildet werden, was schon seit vielen Jahren geschehe, so der Vorsitzende des EU-Umweltauschusses, Pascal Canfin.

Etwa bei Elektroautos, in der Bauindustrie oder bei Renovierung von Gebäuden.

Es gebe also mehr Jobs und mehr Arbeit.

Doch für einige Länder wie Ungarn, Polen und die Tschechische Republik ist der Übergang zur grünen Wirtschaft ein teures Unterfangen in Milliardenhöhe.

Um zu westlichem Lebensstandard aufzuschließen, mussten sie in der Vergangenheit Umweltstandards oft über Bord werfen.

Für Klima-Aktivisten jeglicher Prägung ist das jedoch kein Grund, die Emissionen nicht schon jetzt radikal zu verringern.

In der Ferne liegende Klimaziele bedeuteten nichts, wenn noch Jahre lang ein Business as usual praktiziert werde, meint Greta Thunberg.

Dann würden die Kosten am Ende so hoch, dass keine Ziele erreicht würden, weder 2030, noch 2050.

Doch da sich Europa derzeit auf einen Winter der Pandemie und der wirtschaftlichen Rezession vorbereitet, drohen die Klimaversprechungen verwässert zu werden.

Weitere Quellen • Meabh McMahon

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