Gesucht: eine Strategie für Schutz und Wiederaufforstung von Europas Wäldern

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Von Isabel Marques da Silva
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Der Klimawandel macht eine Anpassung des bisherigen Waldmanagements notwendig.

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In der Europäischen Union sind Wälder das "grüne Gold", das 43 Prozent ihrer Landfläche ausmacht. Doch der Waldreichtum ist zunehmend Herausforderungen ausgesetzt.

Beispiel Belgien. Hier sind nur 23 Prozent der Staatsfläche Wald, und die sind bedroht von Trockenheit und Pestiziden. eswegen wurden im Februar nahe des Saint Pierre Naturschutzgebiets in Wallonien rund 3000 Bäume gepflanzt.

Eine Schwierigkeit sei es, freies Land für die Aufforstung zu finden, meint Pierre Hermans, Aufforstungsexperte bei ReforestAction. Belgien sei dichtbesiedelt, die menschlichen Aktivitäten seien zahlreich, da gebe es um die Bodennutzung einen harten Wettbewerb. Es gebe in den Wäldern eine Menge Arbeit zu tun von der Wiederaufforstung bis zur Verbesserung von Biotopen und der Schaffung von mehr Biodiversität.

An diesem Mittwoch ist der World Wildlife Day - in diesem Jahr mit dem Thema Bäume und Lebensräume. Damit wollen die Vereinten Nationen ein nachhaltigeres Waldmanagement fördern.

Wälder haben zudem eine große wirtschaftliche Bedeutung für ganze Industrieen: Pharmaprodukte, Möbel, Papier, Tourismus um nur einige zu nennen. 60 Prozent des europäischen Waldes sind in Privatbeseitz, und mehr als drei Millionen Arbeitsplätze hängen direkt vom Wald ab.

Die EU-Kommission will, dass die Mitgliedsstaaten bis 2030 mindestens drei Milliarden Bäume pflanzen. Noch bis Mitte April läuft eine öffentliche Anhörung, bei der Ideen für eine neue Waldstrategie für die nächsten Jahrzehnte gesammelt werden sollen.

Der Verband der europäischen Waldbesitzer wirbt um Unterstützung seiner 16 Millionen Mitglieder.Diese könne in der Finanzierung von Infrastruktur bestehen oder von Waldarbeiten, die sehr kostpielig sein könnten, so generalsekretärin Fanny-Pomme Langue. Der Klimawandel zwinge zur Anpassung des Waldmanagements, und dafür müssten die Besitzer trainiert werden, damit sie die richtigen Entscheidungen träfen, die Auswirkungen für Jahrzehnte hätten.

Das Europäische Parlament setzt sich ebenfalls für ein nachhaltiges Waldmanagement ein. Die EU solle verpflichtende Zielvorgaben erstellen für den Schutz und die Wiederaufforstung der Wälder, sagt die deutsche Sozialdemokratin Delara Burkhardt. Der alte Waldbestand müsse unter besonderen Schutz gestellt werden. Die Kommission müsse gedrängt werden, eine Null-Toleranz-Politik zu praktizieren und auf Verstöße mit einem Gang vor den Europäischen Gerichtshof zu reagieren.

In den vergangenen fünf Jahren wurden für das Wald-Management rund acht Milliarden Euro aus EU-Mitteln bereit gestellt.

Journalist • Stefan Grobe

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