EU-Parlamentspräsidentin Metsola: "Schritt für Schritt" in Richtung Aufnahme der Ukraine

Am Europatag trafen Roberta Metsola und Bundeskanzler Olaf Scholz aufeinander.
Am Europatag trafen Roberta Metsola und Bundeskanzler Olaf Scholz aufeinander. Copyright Jean-Francois Badias/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
Copyright Jean-Francois Badias/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Im Interview mit Euronews spricht die Präsidentin des Europäischen Parlaments über die EU-Aufnahme der Ukraine, die Wirtschaftskrise und den Korruptionsskandal.

WERBUNG

Auch die Ukraine nimmt dieses Jahr an den Feierlichkeiten zum Europatag teil. Zu diesem Anlass hat Euronews die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola gefragt, wie realistisch eine Aufnahme der Ukraine in die EU tatsächlich ist.

"Sobald der politische Wille da ist, muss die Europäische Union die Erwartungen mit den entsprechenden Aufgaben in Einklang bringen. Das bedeutet, die Fragen zu stellen, die gestellt werden müssen, sicherzustellen, dass Hilfe angeboten wird und so Schritt für Schritt das Ziel zu erreichen", so Metsola.

Europa steckt in einer "Polykrise"

Die aktuelle wirtschaftliche Situation in Europa schätzt die maltesische Politikerin als "Polykrise" ein, der sich dringend gestellt werden müsse:

"Wir befinden uns in einer Situation, in der die Inflation extrem hoch ist, in der die Zinssätze in die Höhe getrieben werden, in der der Wert von Häusern, Renten, Anlagen, Vermögen, Geschäften, Unternehmen sinkt. Familien sehen uns an und sagen: Mir fehlt das Geld, um am Ende des Monats die Rechnungen zu zahlen. Darauf müssen wir Antworten finden. Wie wir die sozialen und wirtschaftlichen Folgen dieser, wie ich sagen würde, Polykrise abfangen, ist die Aufgabe, der wir uns stellen müssen."

Das Vertrauen in die EU muss wiederhergestellt werden

Gerade wird auf dem ganzen Kontinent der Europatag gefeiert, im kommenden Jahr stehen Europawahlen an. Das Vertrauen in die EU wurde durch den Korrupitonsskandal im Europäischen Parlament erschüttert. Metsola glaubt, das Vertrauen durch den aktuell laufenden Reformprozess wiederherstellen zu können:

"Momentan gehen wir durch eine Serie schwerer Reformen, weil Veränderung nie einfach ist. Manche sind unmittelbarer Natur, andere werden etwas länger brauchen, um vor Beginn der nächsten Amtszeit implementiert zu sein. Mit anderen Worten, wenn nächstes Jahr diese Legislaturperiode zu Ende geht. Und ich werde bis zum Ende des Mandats mein Bestes geben, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen, die wir getroffen haben, und deren Folgen in Einklang mit den Problemen, mit denen wir in den letzten Monaten konfrontiert waren, getroffen wurden."

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Korruptionsskandal und die aktuellen Krisen nicht nur auf die Wahlen im kommenden Jahr, sondern auch auf die Zukunft der Europäischen Union auswirken werden.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Scholz spricht vor EU-Parlament: Die Vision des Bundeskanzlers für die Europäische Union

EU-Delegation in Israel sagt Europatag-Empfang ab, um Rede eines rechten Ministers zu verhindern

Chinesischer Außenminister auf Europabesuch, Lindner kurzfristig von Peking ausgeladen