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Zypern: Suche nach Vermissten der türkischen Invasion

Loucas Alexandrou, 94, und sein Sohn Vassos, 61, am Grab ihres Verwandten Christakis Alexandrou, der am 22. Juli 1974 bei der türkischen Invasion starb, in Nikosia.
Loucas Alexandrou, 94, und sein Sohn Vassos, 61, am Grab ihres Verwandten Christakis Alexandrou, der am 22. Juli 1974 bei der türkischen Invasion starb, in Nikosia. Copyright Petros Karadjias/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
Copyright Petros Karadjias/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
Von Euronews mit AP
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50 Jahre nach der türkischen Invasion werden noch mehrere Tausend Menschen vermisst.

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50 Jahre nach der türkischen Invasion von 1974 werden auf Zypern immer noch Hunderte Menschen vermisst. Das bi-kommunale Komitee "Committee on Missing Persons in Cyprus", das sich sowohl aus griechischen als auch aus türkischen Zyprioten zusammensetzt, setzt die Suche nach diesen Menschen fort.

Die Archäologin Ceren Ceraloglu sagte, dass es keine Rolle spiele, ob nach griechischen oder türkischen Zyprioten gesucht werde. "Wir suchen nach den unseren", sagte sie und fügte hinzu: "Wir gehören alle zu Zypern."

Von den 2000 vermissten Personen ist bislang lediglich fast die Hälfte gefunden worden. Nach Hunderten griechischen und türkischen Zyprioten wird immer noch gesucht. Wissenschaftler versuchen, die gefundenen Knochen zu identifizieren.

Die Anthropologin Theodora Eleftheriou erklärte den Vorgang: "Archäologen fanden die Knochen […]. Man hat uns Kisten mit ihnen ins Labor gebracht. Einige Knochen waren völlig durcheinandergewürfelt. Wir haben versucht, die Knochen zusammenzufügen, um das Skelett dieser vier Personen zu erstellen."

Jedes Jahr gedenken griechische Zyprioten der Tausenden Menschen, die in dem Konflikt ums Leben kamen. Auch der Menschen, die noch vermisst werden, wird gedacht. Die Suche nach den Vermissten geht weiter. So suchen Archäologen derzeit nach einem Massengrab aus dem Jahr 1974 in der Nähe von Nikosia. Augenzeugen haben berichtet, dass dort damals sechzehn Menschen begraben wurden. Die Archäologen überwachen die Suche, immer zu zweit: ein griechischer Zyprer und ein türkischer Zyprer.

Auf diese Weise hat das Komitee für vermisste Personen bereits fast 1.000 Menschen gefunden, vermisste Zivilisten und Soldaten auf beiden Seiten des damaligen Konflikts.

50 Jahre seit der türkischen Invasion

An diesem Sonntag, dem 21. Juli, ist es 50 Jahre her, dass die Insel von der türkischen Invasion geteilt wurde. Der südliche Teil, in dem die meisten Menschen Griechisch sprechen, ist nun ein international anerkannter unabhängiger Staat und Teil der EU.

Der nördliche Teil Zyperns wird nur von der Türkei als unabhängiges Land betrachtet. Die Türkei marschierte in Zypern als Reaktion auf einen von Griechenland unterstützten Putsch der griechischen Zyprioten ein. Nach der Invasion wurden fast 160.000 griechische Zyprioten auf die südliche vertrieben, und mehr als ein Drittel der Insel wurde von der Türkei übernommen.

Die Versuche, Zypern wiederzuvereinigen, sind bisher gescheitert. Während die griechischen Zyprioten eine Wiedervereinigung in Form einer Föderation wollen, streben die türkischen Zyprioten eine Zweistaatenlösung an.

Die griechischsprachigen und die türkischsprachigen Zyprioten haben sich unter anderem nicht über die geografische Aufteilung der Insel geeinigt.

Dennoch ist es Zypern seit Jahren relativ ruhig. Die Lage bleibt jedoch angespannt.

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