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Organspende: EU will bessere Vernetzung zwischen den Mitgliedstaaten

Organtransplantation
Organtransplantation Copyright Mark Humphrey/AP Photo
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Von Euronews
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Eine Organspende kann Leben retten. Trotzdem sind in Europa immer noch zu wenig Menschen als Spender registriert. Innerhalb der EU will man das Procedere dafür nun optimieren.

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In vielen Ländern Europas hoffen Menschen auf eine Organtransplantation. Und die Wartelisten werden immer länger. Dabei rettet eine Organspende nicht nur Leben, sondern entlastet auch das Gesundheitssystem. Durch eine Nierentransplantation etwa können im Jahr zehntausende Euro gespart werden, als wenn der Patient ein Dialysegerät benötigt.

Innerhalb der EU wird nun darüber diskutiert, den Austausch zwischen den Mitgliedsstaaten zu verbessern. Der Vizepräsident der belgischen Transplantationsgesellschaft, Dimitri Mikhalkski, fordert gegenüber Euronews, dass über die Grenzen hinweg eine "gut funktionierende Kommunikation untereinander" aufgebaut und organisiert werden müsse, um den Austausch von Organen und einen schnellen Weg für Transplantationen zu ermöglichen. Ein weiterer Punkt sei der Organ-Transport. Hier gebe es "viele, auch finanzielle Hindernisse die einen schnellen Transport behindern und die Qualität der Organtransplantation beeinträchtigen können", so Mikhalkski.

Vor 15 Jahren hatte die Europäische Union einen Plan für Organspenden und -transplantationen entwickelt, mit dem die Zahl der Organspenden innerhalb Europas um mehr als 20 Prozent erhöht werden konnte. Dennoch ist der Prozentsatz der Spender in den einzelnen EU-Ländern sehr unterschiedlich.

Sie reicht von einer jährlichen Rate pro einer Million Einwohner von 47 Prozent in Spanien und knapp über 30 Prozent in Portugal bis zu rund 2 Prozent in Bulgarien.

Um die Wartelisten zu verkürzen, wird auch darüber nachgedacht, vorübergehend wieder verstärkt Organe von Menschen zu berücksichtigen, die älter sind oder deren Organe sich in einem schlechteren Zustand befinden. Denn den "klassischen Spender", den es früher gegeben habe, "der junge Spender, der einen Verkehrsunfall oder etwas Ähnliches hatte, ist aufgrund der Lebensqualität, der Sicherheit auf den Straßen und der Sicherheit der Fahrzeuge fast verschwunden, so dass er jetzt eine Ausnahme ist", erklärt Dimitri Mikhalkski.

Eine weitere Möglichkeit, die zuletzt stärker diskutiert wurde, ist, das Spendenregister umzudrehen, die sogenannte Widerspruchslösung: Jeder Bürger wäre dann automatisch ein Spender und müsste, falls er oder sie das nicht sein möchte, dies ändern lassen. In 18 EU-Ländern wird das schon so gehandhabt – Deutschland mit seinen mehr als 80 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zählt bislang nicht dazu.

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