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Fußballspieler und -ligen beschweren sich bei EU-Kommission über "überfüllten FIFA-Kalender"

Das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel, links, und der Präsident der FIFA, Gianni Infantino, rechts
Das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel, links, und der Präsident der FIFA, Gianni Infantino, rechts Copyright AP Photo
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Von Alessio Dell'Anna mit AP
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Der internationale Spielkalender der FIFA sei durch eine Vielzahl und teilweise aufgeblasene Tournaments übersättigt und gefährdet inzwischen nach Ansicht der nationalen Fußballverbände die Gesundheit der Spieler.

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Vertreter der europäischen Fußballligen und Spieler haben bei der EU-Kommission eine Beschwerde gegen den angeblich "unhaltbaren" Fußballkalender der FIFA eingereicht.

In einer gemeinsamen Erklärung vom Dienstag argumentieren die europäischen Ligen und die Vertretung der Profifußballer FIFPRO Europe, dass die FIFA gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstößt und ihre Handlungen einen "Missbrauch der Marktbeherrschung" darstellen.

"Die Entscheidungen der FIFA in den letzten Jahren haben wiederholt ihre eigenen Wettbewerbe und kommerziellen Interessen begünstigt, ihre Verantwortung als Dachverband vernachlässigt und den wirtschaftlichen Interessen der nationalen Ligen und dem Wohlergehen der Spieler geschadet", heißt es in der Erklärung.

Weiter heißt es: "Der internationale Spielkalender ist inzwischen übersättigt, für die nationalen Ligen untragbar geworden und stellt ein Risiko für die Gesundheit der Spieler dar."

Ist die Ausweitung der Weltmeisterschaft schuld?

Der Streit zwischen den Fußballligen und der FIFA ist in den letzten Jahren eskaliert, nachdem der Weltfußballverband beschlossen hatte, die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2026 von 32 auf 48 Mannschaften zu erweitern und 2025 eine Klub-Weltmeisterschaft mit 32 Mannschaften einzuführen, statt wie bisher mit sieben Mannschaften.

In der Erklärung heißt es, dass die nationalen Ligen und Spielergewerkschaften konsequent vom Entscheidungsprozess ausgeschlossen wurden - trotz ihrer Ablehnung des neuen Kalenders.

Die Beschwerde, die formell von den europäischen Ligen, La Liga und FIFPRO Europe eingereicht wird, läuft parallel zu Klagen, die von einzelnen Ligen und Spielergewerkschaften seperat auf nationaler Ebene eingeleitet werden.

Englische, französische und italienische Spielergewerkschaften haben bereits im Juni eine Klage beim Brüsseler Handelsgericht eingereicht.

Die Klage folgt auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom vergangenen Dezember, in dem festgestellt wurde, dass die FIFA und die UEFA ihre marktbeherrschende Stellung als Regulierungsbehörden und Wettbewerbsorganisatoren missbraucht haben. Die Idee, auf die sich das Urteil bezieht, ist die Super League, die 2021 von Traditionsvereinen gegründet werden sollte.

Die FIFA bezeichnet den Schritt als "heuchlerisch".

Die Reaktion der FIFA kam kurz darauf am Dienstag.

"Der aktuelle Kalender wurde von mehreren Instanzen einstimmig genehmigt", so der Weltfußballverband in einem Beitrag auf X, "nach einer umfassenden und inklusiven Konsultation, an der auch die FIFPRO und Ligaverbände teilgenommen haben."

"Einige Ligen in Europa - selbst Wettbewerbsveranstalter und Regulierungsbehörden - handeln aus kommerziellem Eigeninteresse, heuchlerisch und ohne Rücksicht auf alle anderen in der Welt", hieß es.

"Diese Ligen bevorzugen offensichtlich einen Kalender voller Freundschaftsspiele und Sommertouren, die oft mit ausgedehnten weltweiten Reisen verbunden sind."

Die Europäische Kommission in Brüssel ist die Exekutive der Europäischen Union mit 27 Mitgliedstaaten und kann bei angeblichen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht einschreiten.

Die FIFA verwaltet den internationalen Spiel- und Turnierkalender, der vorschreibt, wann Vereine ihre für die Nationalmannschaften einberufenen Spieler freigeben müssen.

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Die Spitzenligen, die ihre Wochenendprogramme für die Spiele der Nationalmannschaften beendet haben, beschweren sich schon seit langem, dass sie zum neuesten Spiel- und Tunierkalender bis 2030 nicht ausreichend konsultiert wurden.

Die Europäische Kommission hat bisher nicht Euronews-Nachfrage reagiert.

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