Seit einigen Jahren kriselt Europas Wirtschaft. Zu den am stärksten betroffenen Branchen gehören Automobilindustrie und #Einzelhandel. Nun wollen der deutsche Autozulieferer Schaeffler und die französische Warenhauskette Auchan Tausende Stellen abbauen.
In ganz Europa werden in angeschlagenen Sektoren Tausende Stellen abgebaut. Zuletzt haben die französische Supermarktkette Auchan und der deutsche Autozulieferer Schaeffler ihre Pläne für Stellenabbau bekannt gegeben.
Die von der Auchan-Geschäftsführung einberufenen Personalvertreter spüren die Folgen: 2.389 der 54.000 Arbeitsplätze in Frankreich sind gefährdet. Ein Dutzend Filialen, darunter ein Supermarkt und drei Verbrauchermärkte, sollen geschlossen werden, weil sie nicht mehr rentabel sind.
Leere Regale statt Produktvielfalt
Die Kunden des Unternehmens sind nicht überrascht. Sie haben berichtet, dass sie oft leere Regale in den Supermärkten vorfinden. Früher war Auchan für ihr vielfältiges Angebot bekannt. Das Unternehmen eröffnete 1967 ihre ersten Filialen und gehört zu den Pionieren der Hypermärkte – großer Geschäfte am Stadtrand. In den 1970er Jahren waren diese Auchan aufgrund ihrer Produktvielfalt besonders beliebt. Nun bringen sie kaum Geld mehr ein.
Nun will die Geschäftsführung von Auchan die Verkaufsfläche der Hypermärkte um rund 25 Prozent zu reduzieren. Somit werden diese nicht mehr als 10.000 Quadratmeter groß sein. Künftig will es sich auf kleinere Läden, Drive-Throughs und die Lieferung von Frischwaren nach Hause konzentrieren, um sich den Markt "zurück zu erobern", sagt die Geschäftsführung des Unternehmens.
Deutscher Autozulieferer will 4700 Stellen abbauen
Unterdessen plant der deutsche Automobilzulieferer Schaeffler AG den Abbau von 4700 Arbeitsplätzen in Europa. Das verdeutlicht die Schwierigkeiten, in denen die deutsche Automobilindustrie derzeit steckt. Unter anderem kämpft der deutsche Autobauer Volkswagen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Das Unternehmen bezeichnete den Stellenabbau als strukturelle Maßnahmen gegen die "geringere Automobilproduktion in Europa und die anhaltende Schwäche in verschiedenen Industriezweigen". Damit das Unternehmen längerfristig wettbewerbsfähig bleibt, müssen die Kapazitäten angepasst werden, so die Geschäftsführung von Schaeffler.
Der Stellenabbau soll hauptsächlich in Deutschland stattfinden, wo rund 2800 Arbeitsplätze an zehn Standorten gestrichen werden sollen. Aber auch fünf weitere Standorte in Europa sind betroffen. Außerdem werden zwei Werke außerhalb Deutschlands geschlossen. Die genauen Maßnahmen sollen allerdings erst bis Ende des Jahres bekannt gegeben werden.