Nach einem Gewinnrückgang von 64 Prozent im dritten Quartal kündigt Volkswagen umfassende Sparmaßnahmen an. Angesichts des wachsenden Drucks prüft das Unternehmen die Schließung von bis zu drei deutschen Standorten, was bei Arbeitnehmervertretungen für Unmut sorgt.
Volkswagen verzeichnete im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang auf 1,58 Milliarden Euro, ein Minus von 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahresgewinn von 4,35 Milliarden Euro.
Das Unternehmen kündigte an, dass angesichts der anhaltenden Herausforderungen erhebliche Kostensenkungen notwendig seien, was die Schließung von bis zu drei deutschen Werken zur Folge haben könnte.
"Die Situation verschärft sich zunehmend. Die Entwicklungen in der europäischen und deutschen Automobilindustrie bereiten uns Sorgen", erklärte Arne Meiswinkel, Verhandlungsführer bei Volkswagen.
Die Zahlen und die schwächelnde Marktposition der Marke Volkswagen sowie ähnliche Ergebnisse der Mitbewerber spiegelten die Schwierigkeiten wider, denen der Standort Deutschland zunehmend ausgesetzt sei. Während der Umsatz nur leicht um 0,5 Prozent auf 78,49 Milliarden Euro sank, belastet die Konkurrenz durch günstige chinesische Elektroautos die europäischen Hersteller stark.
Zwei Tage zuvor hatte der Volkswagen-Betriebsratsvorsitzende bekanntgegeben, dass das Management über mögliche Werksschließungen informiert habe.
Meiswinkel betonte die Dringlichkeit eines gemeinsamen Ansatzes mit der Gewerkschaft IG Metall, um eine nachhaltige Lösung zu erarbeiten. Als Reaktion auf die schwierige Marktlage hatte Volkswagen bereits die "Beschäftigungsgarantie" bis 2029 aufgehoben und ließ die Möglichkeit von Schließungen offen.