Die Gasvorräte in der EU sind im Vergleich zu Anfang 2023 um 16 % geringer. Nur Portugal hat ein Gasspeichervolumen von mehr als 100 %. Die Europäische Kommission sieht die Sicherheit der Gasversorgung in der Union aber nicht gefährdet.
Die Unterbrechung der russischen Gaslieferungen über die Ukraine hat in der gesamten EU Bedenken hinsichtlich der Gasversorgung ausgelöst.
Moskau lieferte fast 40 % des Erdgases in der EU durch Pipelines.
Jüngste Zahlen zeigen, dass Portugal mit über 100 % das größte Volumen an Gasvorräten hat. Es folgen Schweden mit 88 % und Polen mit fast 80 %.
Im Gegensatz dazu sind die Speicher in den Niederlanden mit 49,6 % am leersten, gefolgt von Kroatien mit 50,7 % und Frankreich mit 52,4 %.
Nichtsdestotrotz hat Portugal mit 3,59 Terawattstunden die drittkleinste Reserve in Europa, während Deutschland mit 181 Terawattstunden die größte hat.
Da derzeit die Temperaturen in weiten Teilen der EU sinken, erklärte die Europäische Kommission, die Sicherheit der Gasversorgung sei nicht gefährdet.
„Die Gasversorgung wurde über alternative Routen (Deutschland, Italien) und durch Entnahmen aus den Speichern sichergestellt“, erklärte die Europäische Kommission am 2. Januar. Der Speicherfüllstand liege mit 72 % leicht über dem Durchschnitt (69 %) für diese Jahreszeit.
Allerdings waren die EU-Lager vor einem Jahr noch zu rund 86 % gefüllt.
Kritik aus der Slowakei
Die Slowakei, Ungarn und Österreich setzen seit Beginn des russischen Angriffkriegs weiter auf russisches Pipelinegas. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur wurden 65 % des Gasbedarfs dieser drei Länder im Jahr 2023 über die ukrainische Transitroute gedeckt.
Die Slowakei hat sich offen kritisch über die Entscheidung der Ukraine geäußert, den Transitvertrag nicht zu verlängern. Ministerpräsident Robert Fico wiederholte seine Kritik, dass diese Entscheidung der EU mehr schaden würde als dem Kreml. Fico hat auch damit gedroht, die Stromlieferungen in die Ukraine zu kürzen und die Hilfen für ukrainische Flüchtlinge zu reduzieren.