Nach Beinahe-Kollision mit Raumstation: Chinesen geben Elon Musk die Schuld

SpaceX-Chef Elon Musks auf der SATELLITE-Konferenz in Washington, 17.11.2021
SpaceX-Chef Elon Musks auf der SATELLITE-Konferenz in Washington, 17.11.2021 Copyright Susan Walsh/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit Reuters
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China hat sich beschwert, dass seine Raumstation ein Ausweichmanöver starten musste, um eine Kollision mit einem von Elon Musks Starlink-Satelliten zu vermeiden.

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Chinesische Bürger:innen haben online gegen die Weltraumambitionen des Tesla-Milliardärs Elon Musk gewettert. China hatte sich zuvor darüber beschwert, dass seine Raumstation ein Ausweichmanöver starten musste, um eine Kollision mit einem von Musks Starlink-Satelliten zu vermeiden.

Die Satelliten von "Starlink Internet Services", das zu Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX gehört, hatten zwei "nahe Begegnungen" mit der chinesischen Raumstation, einmal am 1. Juli und ein zweites Mal am 21. Oktober. Das geht aus einem Dokument hervor, das China Anfang des Monats der UN-Raumfahrtbehörde vorgelegt hat.

"Aus Sicherheitsgründen hat die chinesische Raumstation eine präventive Kollisionsvermeidungskontrolle eingeführt", heißt es in dem Dokument, das auf der Website des Büros der Vereinten Nationen für Weltraumfragen veröffentlicht wurde.

Die Beschwerden konnten nicht unabhängig überprüft werden. Auch SpaceX hat nicht sofort auf eine Anfrage um Stellungnahme reagiert.

In einem Beitrag auf Chinas Mikroblogging-Plattform "Weibo" bezeichnete ein Nutzer die Starlink-Satelliten als "einen Haufen Weltraumschrott", ein anderer nannte sie "amerikanische Weltraumwaffen". Es wird angenommen, dass fast 30.000 Satelliten und andere Trümmerteile die Erde umkreisen. Wissenschaftler:innen haben Regierungen weltweit aufgefordert, Daten auszutauschen, um das Risiko katastrophaler Kollisionen im Weltraum zu verringern.

Allein SpaceX hat fast 1.900 Satelliten für sein Starlink-Breitbandnetz in Betrieb genommen und plant weitere ins All zu schießen. "Die Risiken von Starlink werden allmählich immer offensichtlicher, die gesamte Menschheit wird für ihre Geschäftsaktivitäten bezahlen", schrieb ein Nutzer unter dem Namen Chen Haiying auf Weibo.

Erst Ende November sah sich die US-Raumfahrtbehörde NASA gezwungen, einen Weltraumspaziergang abrupt abzubrechen und begründete das mit den Risiken, die von Weltraummüll ausgingen. Musk twitterte daraufhin, dass einige Umlaufbahnen der Starlink-Satelliten angepasst worden seien, um die Möglichkeit von Kollisionen zu verringern.

China hat im April den Bau seiner Raumstation mit dem Start von "Tianhe", dem größten der drei Module, begonnen. Die Station soll nach vier bemannten Missionen bis Ende 2022 fertig gestellt sein.

Tesla-Chef Elon Musk ist in China zu einer bekannten Persönlichkeit geworden, obwohl das Geschäft mit den E-Autos von Tesla von den Aufsichtsbehörden zunehmend unter die Lupe genommen wird. Erst im April war ein Kunde auf einer Autoshow in Shanghai auf ein Tesla-Auto geklettert, um gegen den schlechten Kundenservice der Firma zu protestieren.

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