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The Food Detectives: Gefälschten Honig erkennen

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The Food Detectives: Gefälschten Honig erkennen
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Von Davide Raffaele Lobina
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Europas führende Experten für Lebensmittelsicherheit bündeln ihre Kräfte, um gegen Betrug vorzugehen. Euronews begleitet sie in der Sonderserie „The Food Detectives“. In Folge 4 treffen wir das Team, das in Spanien gegen gefälschten Honig kämpft.

Honig kann nur von Bienen hergestellt werden. Doch im Supermarkt ist er nicht immer rein: Häufig wird er mit Zuckerarten wie Mais- oder Reissirup gestreckt. Gefälschter Honig ist zwar nicht zwangsläufig gesundheitsschädlich, gefährdet jedoch die Existenz der Imker.

„Als leidenschaftliche Imker sind wir frustriert. Diese Art von Honig schafft unlauteren Wettbewerb auf dem Markt, da er zu extrem niedrigen Preisen verkauft wird, mit denen traditionelle Imkereien nicht mithalten können“, sagt Food Detective Julio Fernández López, Imker, Präsident der geschützten geografischen Angabe (IGP) Miel de Asturias.

Das Problem ist weit verbreitet. Eine Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle – dem Wissenschafts- und Wissensdienst der Europäischen Kommission – ergab, dass 46 % aller in die EU importierten Honigproben mit anderen Zuckern vermischt waren. In Spanien lag der Anteil sogar bei 51 %.

Die Food Detectives entwickeln derzeit eine tragbare Infrarotkamera, die gefälschten Honig direkt auf dem Gelände eines Imkers identifizieren kann. Food Detective Armando Menéndez Estrada, Leiter des Pilotprojekts im Rahmen des EU-Projekts Watson, erklärt, dass diese Innovation den Behörden, die für Qualitätskontrollen zuständig sind, helfen könnte, langwierige und kostspielige Laborverfahren zu vermeiden.

„Mit dem Gerät entnimmt der Prüfer Honigproben vor Ort, bereitet sie schnell auf einem Probenhalter vor und legt sie auf den Sensor. Innerhalb weniger Sekunden zeigt die Kamera, ob der Honig gepanscht oder rein ist.“

Das Gerät kann außerdem feststellen, aus welchem Pflanzennektar der Honig stammt, ein Faktor, der den Verkaufspreis beeinflusst. Laut Armando Menéndez ist die Kamera ein wichtiges Instrument im Kampf gegen fehlerhafte Etikettierungen und hilft Herstellern, schneller die korrekte Produktkennzeichnung zu bestimmen.

Replizierbare Technologie

Um die Erkennung von gepanschtem Honig zu verbessern, hat das Team eine Datenbank mit sowohl im Bienenstock erzeugtem Honig als auch Zuckersirupen aufgebaut, die die Arbeit der Bienen imitieren. Der Fokus liegt auf Honig aus Asturien mit dem Qualitätssiegel IGP. Mangels echter Fälschungsfälle für IGP-Honig aus Asturien hat die Food Detective Noemí Quintanal selbst Honig mit verschiedenen Sirupen versetzt. Sie hat inzwischen eine Datenbank mit etwa 110 Proben reinen und 120 Proben gepanschten Honigs angelegt.

Diese Daten bilden die Grundlage des Algorithmus hinter der Watson-Lösung. Er erkennt unterschiedliche Proben, spürt gefälschten Honig mit IGP-Etikettierung auf und identifiziert die botanische Herkunft. Nach der Zulassung will man das Gerät vor allem lokalen Behörden zur Verfügung stellen, um die Qualität des regional verkauften Honigs zu prüfen.

Noemí Quintanal betont jedoch, dass die Technologie auch breiter eingesetzt werden könnte: „Das im Rahmen des Watson-Projekts entwickelte Gerät kann für andere Honigsorten genutzt werden, indem man weitere Daten ergänzt und diese neuen Proben direkt mit der Kamera misst und analysiert.“

Euronews präsentiert The Food Detectives

Die Serie Food Detectives begleitet die Forschung im Rahmen des EU-finanzierten Projekts Watson, das Teil des Programms Horizon Europa ist. Euronews ist Mitglied des Watson-Projektkonsortiums, zusammen mit 46 anderen EU- und Nicht-EU-Partnern aus Industrie und Wissenschaft. Watson möchte den Lebensmittelsicherheitsbehörden bessere Instrumente zur Aufdeckung und Verhinderung von Lebensmittelbetrug an die Hand geben.

Seien Sie am Donnerstag, den 27. November, um 17:30 Uhr beim LIVE-EVENT „The Food Detectives“ dabei – direkt aus Brüssel auf dem YouTube-Kanal von Euronews.

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