Alle Augen auf Omikron - Südafrika protestiert gegen Reisestopp

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Von Euronews  mit DPA / AP /AFP
Zeitungsschlagzeile zu Omikron an einer Tankstelle in Pretoria
Zeitungsschlagzeile zu Omikron an einer Tankstelle in Pretoria   -  Copyright  AP Photo/Denis Farrell

Hunderte Reisende sitzen weiter in Südafrika fest, nachdem zahlreiche Länder aus Angst vor der neuen Corona-Virusvariante den Flugverkehr eingestellt haben.

Erste Omikron-Fälle in Europa wurden bereits in Großbritannien, Belgien, Deutschland, Italien und Tschechien nachgewiesen. 

Die südafrikanischen Behörden protestieren dennoch gegen die auferlegten Reiseeinschränkungen, denn: Die Reaktionen und Maßnahmen einiger Länder in Form von Reiseverboten verstießen völlig gegen die Normen und Standards der Weltgesundheitsorganisation, so der südafrikanische Gesundheitsminister Joe Phaahla. Viele der Länder, die diese drakonischen Maßnahmen ergriffen hätten, kämpften selbst mit der vierten Welle.

Derweil machen sich auch die Niederlande auf die ersten bestätigten Omikron-Fälle gefasst. 61 Flugreisenden aus Südafrika, die bei der Ankunft in Amsterdam positiv auf COVID-19 getestet wurden, stehen unter Quarantäne. Das Ergebnis der Laboruntersuchungen stand noch aus.

Die WHO hat die neue Virusvariante wegen ihrer hohen Übertragbarkeit als besorgniserregend eingestuft. Aus Südafrika hieß es seitens der Vorsitzenden des Ärzteverbandes Angélique Coetzee, die bislang festgestellten Omikron-Fälle verliefen nicht schwerwiegend.

Allerdings seien die Untersuchungen zu dieser Variante noch in einem sehr frühen Stadium. In dem Land seien nur rund 24 Prozent der Menschen vollständig geimpft.

"Die Patienten klagen meist über einen schmerzenden Körper und Müdigkeit, extreme Müdigkeit, und wir sehen es bei der jüngeren Generation, nicht bei den älteren Menschen", sagte sie. Es handele sich nicht um Patienten, die direkt in ein Krankenhaus eingeliefert würden, sagte Coetzee.

Man müsse sich aber Sorgen machen, dass die neue Variante ältere Menschen, die zusätzlich an Diabetes oder Herzkrankheiten litten, viel härter treffen könnte. In Südafrika sind nur etwa sechs Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt.

Coetzee war den Angaben zufolge die erste südafrikanische Ärztin, die die Behörden am 18. November auf Patienten mit einer neuen Variante aufmerksam gemacht hatte.

Reisebeschränkungen allein werden die Omikron-Variante nicht aufhalten. Angesichts der Coronalage mehren sich die Stimmen, die härtere Corona-Maßnahmen fordern.

Nach der Leopoldina sprachd sich auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für freiweillige Kontaktsperren aus.