Heftige Regenfälle haben an der spanischen Mittelmeerküste Straßen überflutet, Touristen gestrandet und zu Reiseausfällen geführt.
Für Ostspanien gelten weiterhin Unwetterwarnungen, da der Sturm Alice weiterhin auf die Mittelmeerküste trifft.
Heftige Regenfälle lösten am Wochenende in Katalonien Sturzfluten aus, die die Straßen in einigen Touristenorten in Schlammflüsse verwandelten.
Im Internet verbreitete Videos zeigten, wie Fahrzeuge von den braunen Wassermassen mitgerissen wurden, während Rettungskräfte Fahrer retteten, die in überfluteten Autos gefangen waren.
Das Schlimmste ist möglicherweise noch nicht überstanden. Die spanische Wetterbehörde Aemet warnt, dass im Laufe der Woche mit weiteren heftigen Regenfällen und Gewittern zu rechnen ist. Für die Küstengebiete von Alicante, Valencia und Castellón gilt eine orangefarbene Warnmeldung.
An einigen Orten könnten bis zu 300 Millimeter Regen fallen, bevor sich der Sturm voraussichtlich am Samstag, den 18. Oktober, legt.
Der Sturm Alice wurde als "DANA" eingestuft - eine Abkürzung für "Depresión Aislada en Niveles Altos", also ein isoliertes Tiefdruckgebiet in hohen Lagen. Die Beamten des Katastrophenschutzes rieten den Bewohnern dringend, in den Häusern zu bleiben und warnten, dass sich die Bedingungen in den kommenden Tagen verschlechtern könnten.
"Die Situation ist kompliziert, und es wird noch mehr Regen vorhergesagt", sagte Cristina Vicente, eine leitende Beamtin der katalanischen Zivilschutzbehörde, am Sonntag der spanischen Zeitung La Vanguardia.
Weiteres Verkehrschaos an der Mittelmeerküste
Bislang wurden keine Todesopfer gemeldet, aber 18 Menschen wurden verletzt - einer davon schwer - und der Sturm hat zu erheblichen Verkehrsbehinderungen geführt.
Der Zugverkehr zwischen Barcelona und Valencia wurde entlang des Mittelmeerkorridors eingestellt, wovon mehr als 3.000 Fahrgäste betroffen waren.
Die Autobahn AP-7 wurde zwischen Freginals und Ulldecona gesperrt, während eine militärische Notfalleinheit zur Unterstützung bei der Entwässerung und Trümmerbeseitigung eingesetzt wurde.
Auf den Balearen haben starker Regen und Wind den Flugverkehr beeinträchtigt.
Der Flughafen von Ibiza stellte am Sonntagabend vorübergehend seinen Betrieb ein, nachdem die Landebahn und Teile des Terminals überflutet worden waren, was zu mindestens 24 Flugausfällen und Verspätungen führte. Außerdem retteten Rettungskräfte mehrere Menschen, die in Fahrzeugen auf der Insel eingeschlossen waren.
Für Ibiza und Formentera gelten bis Dienstag weiterhin gelbe und orangefarbene Wetterwarnungen. In einigen Gebieten könnten innerhalb einer Stunde bis zu 50 Millimeter Regen fallen.
Wie entsteht ein DANA-Tiefdruckgebiet?
Diese einzigartigen Wettersysteme bilden sich, wenn sich ein Kaltluftsack vom polaren Jetstream löst und sich über dem warmen Mittelmeerraum niederlässt.
Bedeutende DANA-Ereignisse treten in der Regel ein- oder zweimal pro Jahrzehnt auf, aber die Mischung aus extremem Regen und Überschwemmungen, die sie verursachen, kann verheerend sein.
Im Oktober 2024 wurde Valencia von einem der stärksten DANAs heimgesucht. Bei den verheerenden Überschwemmungen kamen mehr als 200 Menschen das Leben. Es wurde auch viel zerstört. Die Wut der Menschen auf die Behörden war groß. Der Vorwurf: Die Behörden hätten nicht richtig und zu spät reagiert.
Auch wenn der Sturm in dieser Woche bisher weniger heftig war, mahnen die Behörden dennoch zur Vorsicht, da die Kombination aus gesättigtem Boden und heftigen Regenfällen das Risiko von Sturzfluten und Reiseunterbrechungen an der Ostküste Spaniens erhöht.