Proteste vor Baubeginn des Nicaraguakanals

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Von Euronews  mit dpa, aptn
Proteste vor Baubeginn des Nicaraguakanals

Hunderte Menschen haben in Nicaraguas Hauptstadt Managua gegen den geplanten Nicaraguakanal protestiert. Hinter dem 40-Milliarden-Euro-Projekt steht eine chinesische Baufirma, die in den kommenden Wochen mit den Arbeiten beginnen will. Der 278 Kilometer lange Kanal soll, wie der Panamakanal, Atlantik und Pazifik verbinden. In fünf Jahren soll das erste Schiff einlaufen.

Anwohner entlang des geplanten Verlaufs befürchten massive Umweltschäden und zwangsweise Umsiedlungen oder Enteignungen. Auch einige Oppositionspolitiker nahmen an den Protesten teil: “Wenn wir zulassen, dass die Anwohner in den betroffenen Gebieten vertrieben werden, dann wird es auch in der Zukunft keine Rechtssicherheit mehr geben”. Die Wut vieler Anwohner der betroffenen Region richtet sich gegen die Regierung und die chinesische Baufirma. “Wir wollen diese Chinesen nicht in Nicaragua. Sie werden einen negativen Einfluss auf unsere Wirtschaft haben. Wir sind hungrig, wir müssen essen.”

Die Regierung von Lateinamerikas zweitärmsten Land verspricht sich von dem Kanal einen wirtschaftlichen Aufschwung. 200.000 Arbeitsplätze sollen entstehen, das Bruttoinlandsprodukt um 15 Prozent steigen.