Putin: "Obama hat nicht zu entscheiden, wer in Syrien regiert"

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Von Stefan Grobe mit reuters, ebu
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Zum ersten Mal seit über zwei Jahren haben Obama und Putin miteinander gesprochen. Resultat laut Putin: Man will kooperieren, ist sich aber uneins in der Assad-Frage.

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Russland und die USA wollen weiter über eine gemeinsame Lösung für den Syrien-Konflikt diskutieren. Das hat Kreml-Chef Wladimir Putin nach einem persönlichen Gespräch mit US-Präsident Barack Obama am Rande der UN-Vollversammlung in New York mitgeteilt. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Präsidenten seit mehr als zwei Jahren dauerte 90 Minuten.

Sie hätten eine mögliche Beteiligung Russlands am Militäreinsatz gegen die IS-MIliz in Syrien besprochen, erklärte Putin anschließend im Interview mit dem russischen Fernsehen. Den Einsatz von Bodentruppen seines Landes schloss er aus. Putin nannte das Gespräch mit Obama “konstruktiv und effizient”. “Wir haben viele gemeinsame Ansichten, es herrscht jedoch auch Uneinigkeit. Doch damit sollten wir aber keine Zeit verlieren. Es ist nach wie vor möglich, an gemeinsamen Problemen zusammenzuarbeiten.”

Russland und die USA sind sich uneins, ob der syrische Präsident Baschar Al-Assad in den Kampf gegen die IS-Miliz eingebunden werden soll. Er nannte es einen “großen Fehler, eine Kooperation mit Syriens Regierung und ihrer Armee abzulehnen”. Putin erklärte, das syrische Volk und nicht die USA oder Frankreich hätten über die Zukunft Assads in Syrien zu entscheiden. Obama bezeichnete Assad als “Tyrannen”, der sein eigenes Volk abgeschlachtet habe.

Vor der UN-Vollversammlung beschwor Putin gemeinsame Werte und Interessen, auf der Grundlage des Völkerrechts. Er schlage vor, sich bei der Suche nach Lösungen zusammenzuschließen, zu einem “breiten internationalen Bündnis gegen Terrorismus”. Der Kreml-Chef zog dabei eine Parallele zur Anti-Hitler-Koalition, in der ebenfalls die unterschiedlichsten Weltmächte gegen diejenigen gekämpft hätten, die das Böse und den Hass auf die Menschheit verbreiteten.

Die USA seien in Syrien zu einer Zusammenarbeit mit Russland bereit, erklärt euronews-Reporter Stefan Grobe – trotz der harschen Kritik von Präsident Barack Obama an Wladimir Putin. Ob ihr Treffen zu Fortschritten im Nahen Osten führe, könne man noch nicht sagen. Obama habe aber auch nicht so viele Möglichkeiten.

“Keep your friends close, and your enemies close enough to glare at during lunch”, schreibt der Sender CNN bezüglich dieses Bildes. Beide Präsidenten prosten sich beim Mittagessen zu – doch nur auf dem Gesicht von Putin ist der Hauch eines Schmunzelns zu erkennen.

This awkward photo of Obama and Putin locking eyes at the UN speaks volumes http://t.co/sgxJ75CXzcpic.twitter.com/P8mBMy3WeP

— Vox (@voxdotcom) September 28, 2015

Obama, Putin share a mirthless handshake before their meeting at the UN today. pic.twitter.com/NvyYZZeupQ

— scott horsley (@HorsleyScott) September 28, 2015

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