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Tumult um Erdogan-Demo in Köln - 30.000 sollen kommen

Tumult um Erdogan-Demo in Köln - 30.000 sollen kommen
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Von Kirsten Ripper
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Am Sonntag wollen Anhänger des Präsidenten der Türkei und der Regierungspartei AKP unter dem Motto “Gegen den Putsch für Demokratie” am Rheinufer in Köln demonstrieren. Sie unterstützen die von vielen in Deutschland kritisierten Säuberungen in der Türkei nach dem Putschversuch von Mitte Juli. Tausende Militärs, Richter, Lehrer und Journalisten sind bereits festgenommen worden, weil sie der Gülen-Bewegung angehören sollen, die laut Erdogan hinter dem Putsch steckt.

Laut Veranstaltern werden etwa 30.000 Teilnehmer am Sonntag in Köln erwartet. Bei den vergangenen Wahlen war Erdogans AKP unter den in Deutschland wählenden Türken die mit Abstand stärkste Partei mit 59,7 Prozent.

Die Organisatoren wollten Leinwände aufbauen und Reden von Politikern aus der Türkei einspielen. Das hat ein Gericht inzwischen aber verboten. Ob ein Minister aus der Türkei extra zur Kundgebung nach Köln reist, steht wohl noch nicht ganz fest.

OVG Münster bestätigt: Keine Live-Beiträge aus dem Ausland auf Großleinwand bei Demo von Erdogan-Anhängern in Köln

— WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) 29. Juli 2016

Der Vertreter der AKP in Deutschland Mustafa Yeneoglu, der auch oft in Talkshows im TV auftritt und dort die Aktionen der türkischen Regierung rechtfertigt, sieht die Kundgebung in Köln sogar als eine Bewährungsprobe für die Demokratie.

Presseerklärung: #Köln- #Demo ist Bewährungsprobe für Demokratieverständnis …. #Putschversuch#Türkeihttps://t.co/Dv87nkmhGj

— Mustafa Yeneroğlu (@myeneroglu) 29. Juli 2016

Deutsche Politiker sehen die Vorgänge in der Türkei seit dem Putschversuch eher kritisch. Vor allem der Regierungschef von Baden-Württemberg, der Grüne Winfried Kretschmann, hatte sich vehement gegen die Einflussnahme aus der Türkei verwehrt. So hat die Regierung der Türkei die Auslieferung von Türken gefordert. Diese Anträge richten sich vor allem gegen Türken, die Bildungseinrichtungen der konservativ islamischen Gülen-Bewegung organisieren. Die Türkei möchte auch, dass Deutschland die Schulen der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen in Deutschland neu überprüft. Das lehnt nicht nur Kretschmann ab.

In den sozialen Medien kursieren offenbar auch Listen mit Namen von Personen, die in Deutschland leben und die nach Wunsch der türkischen Regierung in die Türkei ausgeliefert werden sollen.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz herrscht schon seit Wochen eine angespannte Stimmung zwischen den Türken oder Türkei-Stämmigen, die Erdogan unterstützen, und denen, die sich gegen den türkischen Präsidenten stellen. Offenbar gibt es auch Drohungen.

Nach dem Putsch: Erdogan-Getreue bedrohen Gülen-Anhänger in der Schweiz. https://t.co/AAZJj4H1NC ^um

— SRF News (@srfnews) 29. Juli 2016

Am Sonntag in Köln sind auch Gegendemonstrationen gegen die Pro-Erdogan-Demo geplant. Eine wurde aber bereits wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.

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