Jetzt fährt Trump Toyota an den Karren

Jetzt fährt Trump Toyota an den Karren
Von Euronews

Erst Ford, dann General Motors, nun Toyota: Mit dem ersten Angriff auf einen ausländischen Autobauer bekommt Trumps Feldzug gegen die Fertigung von US-Importen in Mexiko eine neue…

Erst Ford, dann General Motors, nun Toyota: Mit dem ersten Angriff auf einen ausländischen Autobauer bekommt Trumps Feldzug gegen die Fertigung von US-Importen in Mexiko eine neue Dimension.

"FINGER WEG!"

Trumps Tweet:
“Toyota Motor hat eine neue Fabrik in El Bajio, Mexiko, angekündigt, um Corollas für den US-amerikanischen Markt zu bauen. FINGERWEG! Baut die Fabrik in den USA oder zahlt eine fette Importsteuer.”

Trump will nach seinem Amtsantritt den US-Freihandelspakt Nafta mit Mexiko und Kanada neu verhandeln oder aufkündigen.

Die Auto-Branche ist aus dem Häuschen. Japans Regierung reagierte prompt.

Hiroshige Seko, japanischer Handelsminister:

“Ich möchte eines klarstellen – Japans Autoindustrie hat in der U.S.-Wirtschaft enorm zum Arbeitsmarkt beigetragen, sie beschäftigt 1,5 Millionen Menschen. Darüber hinaus hat keiner vor, bestehende Fertigungsanlagen aus den USA nach Mexiko oder in andere Länder zu verlagern.”

Auch Toyota erklärte in einem Statement zu der Kritik von Trump, durch die 2015 angekündigte Fabrik im mexikanischen Guanajuato werde sich weder das Produktionsvolumen noch die Beschäftigung in den USA verringern.

Toyota sei seit fast 60 Jahren ein Teil der Kultur der USA, hieß es.
Mit Direktinvestitionen von mehr 21 Milliarden Euro, zehn Produktionsstätten und 136.000 Beschäftigten wolle Toyota mit Trumps Regierung im Sinne der Kunden und der Autoindustrie kooperieren.

Nach Schätzungen der Investmentbank JP Morgan würden höhere Zölle zum Beispiel von 10 Prozent, auf Import-Autos aus Mexiko Japans Autobranche unterschiedlich treffen: Das Konzern-Betriebsergebnis würde zwischen 0,7 Prozent (Toyota) und 10,3 Prozent (Nissan) zurückgehen, mehr als 5.5 Prozent bei Mazda, 2.2 Prozent bei Honda.

Man beobachte Trumps Politik sehr genau, besonders hinsichtlich des Handels in Nordamerika, sagte Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn nach Medienberichten («Wall Street Journal») auf der Technikmesse CES in Las Vegas. «Bislang war Nafta die Regel.» Wenn sich das Freihandelsabkommen ändere, müsse man sich anpassen.

Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (englisch North American Free Trade Agreement, NAFTA) ist ein Wirtschaftsverband zwischen Kanada, den USA und Mexiko und bildet eine Freihandelszone im nordamerikanischen Kontinent. NAFTA wurde zum 1. Januar 1994 gegründet. Mit Inkrafttreten des Freihandelsabkommens wurden zahlreiche Zölle abgeschafft, viele weitere wurden zeitlich ausgesetzt.

su mit Reuters, dpa

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