Jemen: Krieg fordert immer mehr Opfer

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Von Euronews
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Die Krise im Jemen fordert immer mehr Opfer. Eines von ihnen: die siebenjährige Jamila.

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Der Krieg im Jemen fordert immer mehr Opfer. Eines von ihnen: die siebenjährige Jamila. Zwei Wochen lag das Kind im Krankenhaus, dann starb es an Unterernährung. Der seit zwei Jahren dauernde Krieg einer von Saudi-Arabien geführten Koalition gegen die schiitischen Huthi-Rebellen hat das ohnehin arme Land in eine tiefe humanitäre Krise gestürzt. Die Hauptleidtragenden: Zivilisten wie Jamila und ihre Familie.

Jamilas Mutter: “Sie war sehr krank. Ich wollte sie in Krankenhäusern behandeln lassen, aber nichts half. Als wir genug Geld hatten, wollte ich ihr eine gute Behandlung ermöglichen. Wir haben unsere Möbel, Schafe und anderes verkauft. Ich wollte ein gesundes Leben für Jamila. Aber wir konnten es ihr nicht ermöglichen.”

Die Klinik, in der Jamila starb, ist voller unterernährter Kinder. Viele andere aber schaffen es gar nicht erst ins Krankenhaus. Hunger und Krankheiten haben das gesamte Land im Griff.

“We can have the worst disaster for a civilian population in modern times.” NRC_Egeland</a> after visiting <a href="https://twitter.com/hashtag/Yemen?src=hash">#Yemen</a> <a href="https://t.co/bjC8QmDkX2">pic.twitter.com/bjC8QmDkX2</a></p>&mdash; NRC (NRC_Norway) May 4, 2017

Jan Egeland vom Norwegian Refugee Council sagte: “Eine halbe Million Kinder sind extrem mangelernährt. Und das bedeutet nichts anderes, als dass sie kurz davor sind, vor Hunger zu sterben. Eine halbe Million Kinder. Und die Zahl steigt. Dabei sind nicht nur einzelne Stellen im Land betroffen, es passiert im Norden, im Westen, Osten und Süden.”

Derzeit wird der Jemen vor allem über den Hafen von Hodeidah versorgt. Dieser ist allerdings ein mögliches Ziel der Kriegsparteien. Sollte er getroffen werden, wären Lieferungen von Nahrungsmitteln über lange Zeit nicht mehr möglich.

Vergangenen Monat einigte sich eine Geberkonferenz in Genf darauf, rund eine Milliarde US-Dollar für den Jemen bereitzustellen. Für Hunderttausende Menschen wie Jamila kommt das allerdings zu spät.

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