Türkei: Erneut tausende Staatsdiener entlassen

Ein Jahr nach dem Putschversuch in der Türkei sind erneut tausende Staatsdiener entlassen worden.
Diesmal geht es um mehr als siebentausend Menschen, darunter gut zweitausend Polizisten.
Insgesamt wurden seit dem Putschversuch schon mehr als hundertfünfzigtausend Menschen entlassen, dazu rund fünfzigtausend festgenommen.
Die jetzt Entlassenen sollten doch in der Privatwirtschaft arbeiten, empfiehlt ihnen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Der Staat werde sich nicht mehr um sie kümmern: Das habe er gemacht und sei dafür verraten worden.
Die Festgenommenen und Entlassenen sollen alle Anhänger des Predigers Fethullah Gülen sein, für die türkische Regierung der Urheber des Putschversuchs. Gülen, der in den USA lebt, bestreitet diesen Vorwurf.
Erdogan kündigte auch an, der nach dem Putschversuch verhängte Ausnahmezustand solle verlängert werden. Eine Zustimmung des Parlaments gilt als sicher, weil Erdogans Partei AKP dort die absolute Mehrheit hat.