Palimpsest - uralte Blaupausen lesen

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Von Euronews
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Wiederverwendete Pergamente geben durch Spektralanalyse "gelöschte" Texte preis

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Recyclen ist keine neue Errungenschaft: Schon in der Antike schabten Schreiber die Notizen von gestern von Pergament oder Papyrus, um etwas Neues draufzuschreiben.

Ein wissenschaftliches Projekt zeigt alte Blaupausen, die jahrhundertelang unter neueren Schriften verborgen waren, hervorgeholt durch Techniken wie Spektralanalyse. Alte Texte aus dem Katharinenkloster in Sinai, Ägypten, die jahrhundertelang unter anderen Texten verborgen wurden, zeigte das griechische Außenministerium.

“Michael Phelps, director of the Early Manuscripts Electronic Library,” – now that’s what I call a secound career! https://t.co/01vMApRENs

— Koma Váry (@Komavary) 10 septembre 2017

Michael Phelps, Leiter des Projekts “Elektronische Bibliothek Früher Manuskripte” (Early Manuscripts Electronic Library , EMEL):

„Nächstes Jahr, wenn das Projekt online geht, kann man sich auf der Website ein Bild machen. Entziffern können Sie wahrscheinlich nichts, aber Sie bekommen ein Gefühl für die Zerbrechlichkeit von Geschichte und das Verschwinden wichtiger Texte, wenn wir an Homer denken, Plato und Aristoteles – Texte, die von all diesen großen Autoren verlorengegangen sind.”

The Sinai Palimpsest multispectral imaging team about to do a presentation about the Project at St. Catherine’s Monastery. About to put 72 palimpsests online with our new viewer. Collaboration between UCLADigLib</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/EMEL?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#EMEL</a> and St. Catherine's Monastery <a href="https://t.co/tT0fBX6y4a">pic.twitter.com/tT0fBX6y4a</a></p>— Todd Grappone (liber8er) 28 novembre 2017

Die Early Manuscripts Electronic Library (EMEL) ist ein internationales Team von Wissenschaftlern und Technikern, das zusammen mit dem Katharinenkloster und dem ägyptischen Antiquitätenministerium daran arbeitet, verlorene Zeilen wieder sichtbar zu machen und die Ergebnisse zu digitalisieren.

Claudia Rapp, Byzantinistin, Universität Wien:

“Wir haben sehr viele Sprachen in den überschriebenen Texten gefunden, die wir wieder sichtbar machen konnten und wir haben gesehen, wie stark die kulturellen Kontakte jahrhundertelang waren und dass das Heilige Kloster kein abgelegener Ort war, sondern ein Magnet für Menschen vieler verschiedener Kulturen “.

Panos Kitsikopoulos, Euronews:

“Die Präsenz des sogenannten „Islamischen Staates“ im Sinai hat den Zugang zum heiligen Kloster des Berges Sinai schwieriger gemacht als er je zuvor. Deshalb digitalisieren die Forscher die Palimpsests, um sie ins Internet hochzuladen und sie so der gesamten Wissenschafts-Gemeinde” zugänglich zu machen.“

Die Ironie der Geschichte: Eine der wichtigsten Schriften der Bibliothek ist ein vom Propheten Mohammed selbst geschriebener Brief, der den Schutz des Klosters garantiert.
Das Katharinenkloster auf der ägyptischen Halbinsel Sinai beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Palimpsests. An dem Ort soll Gott Moses die Zehn Gebote übergeben haben. Das Kloster hat eine Bibliothek, die schon im sechsten Jahrhundert als ein Studierzentrum galt. Das trockene Klima hat dazu beigetragen, die empfindlichen Pergamente zu erhalten.

su

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