Das Bezirksreferendum über die Einführung einer Sperrstunde im szenigen siebten Bezirk von Budapest ist gescheitert. Zwar sprach sich eine Merhrheit der Wähler für weniger Krach in der Nacht aus, doch die erforderliche Teilnehmerzahl wurde nicht erreicht.
Auch Budapest bleibt von den Schattenseiten des Massentourismus nicht verschont. Ob Rentner oder Partygänger: Im trendigen, aber lauten siebten Budapester Bezirk wurde per Referendum darüber abgestimmt, ob der Amüsierbetrieb Vorrang gegenüber dem Ruhebedürfnis der Anwohner hat. Einsprüche gegen das Bezirksreferendum hatte das ungarische Verfassungsgericht abgelehnt.
0:20 SOT Local resident - Italian woman
"Die gegenwärtige Situation ist nicht tragbar. Wir leben eine Straße weiter. 24 Stunden pro Tag ist es laut und schmutzig. Deshalb wollte ich sicherstellen, dass meine Stimme beim Referendum zählt."
Im Kern konnte für oder gegen die Einführung einer Sperrstunde zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens gestimmt werden. Initiiert wurde das Votum von einer Nichtregierungsorganisation.
.
0:35 People voting
0:45 Voxpop HUN Woman
"Die Lage ist ziemlich problematisch und verfahren. Irgendwas muss geschehen, aber die Fragestellung war eigentlich falsch. Ich weiß selbst nicht genau, was ich will. Auf der einen Seite steht die Rückkehr zur Normalität. Andererseits bin ich nicht dafür, Kneipen um Mitternacht zu schließen, weil dann die Gegend hier ziemlich tot wäre."
Eine Mehrheit der Wähler entschied sich für die Einführung einer Sperrstunde. Da die erforderliche Teilnehmerzahl aber insgesamt unterschritten wurde, bleibt vorerst alles beim Alten im siebten Bezirk.