Über 40 Schafe in Baden-Württemberg tot - war es ein Wolf?

Bild eines Wolfes von David Williss
Bild eines Wolfes von David Williss   -  Copyright  Flickr, David Williss, "Gray Wolf"
Von Euronews

Als Schäfer Gernot Fröschle an seiner Schafswiese ankam, um nach dem Rechten zu sehen, bot sich ihm ein erschreckender Anblick: Sie war übersät von über 40 Kadavern.

In Baden-Württemberg hat es wahrscheinlich eine Wolf-Attacke gegeben: Dutzende Schafe wurden in der Nähe von Pforzheim tot aufgefunden. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte ein Wolf in Baden-Württemberg mehrere Tiere gerissen.

Der betroffene Schäfer Gernot Fröschle hat über 40 Schafe verloren. Die Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg untersuchen nun deren Kadaver. Einer der Experten erklärt: "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir sagen, das sieht alles sehr nach Wolf aus. Für den Wolf -  wenn kein Zaun ringsum gestellt ist - ist das Eindringen überhaupt kein Problem."

Bisher war es nicht nötig, dass der Schäfer die Wiese für seine Tiere eingezäunt hat. Das könnte sich nun ändern. Doch so sehr Bauern wie Schäfer Fröschle um ihr Vieh fürchten, so sehr freuen sich Tierschützer, dass der Wolf wieder durch die deutschen Wälder streift.

Vom Menschen ausgerottet

In Deutschland war der Wolf 150 Jahre lang ausgerottet - im Jahr 2000 wurden dann laut NABU die ersten Wolfswelpen in der Oberlausitz geboren. Eine erfolgreiche Rücksiedlung.

Die Tiere sind recht flexibel und können nahezu überall leben - in Deutschland kommen als einzige Regionen die Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen nicht als Lebensraum in Frage. Heute streifen  laut NABU etwa 60 Rudel und 13 Wolfspaare durch das Land.

Es wird sich zukünftig zeigen müssen, welche Kompromisse gefunden werden können, damit der Wolf der deutschen Tierwelt erhalten bleibt.

Video über die Ansiedlung von Wölfen in Niedersachsen

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