Wie schnell soll man den Braunkohle-Stecker ziehen?

Wie schnell soll man den Braunkohle-Stecker ziehen?
Von Hans von der Brelie
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Die Proteste gegen die von RWE geplante Abholzung des Hambacher Forstes gehen weiter - Klimadebatte in Deutschland.

Die Proteste gegen die geplante Rodung im Hambacher Forst gehen weiter. Der Energiekonzern RWE will im Herbst weite Teile des Waldes abholzen, um weiter Braunkohle baggern zu können. Dagegen demonstrieren Aktivisten, die den Forst mit Baumhäusern besetzt haben. Euronews-Reporter Hans von der Brelie hat sich vor Ort einen Eindruck der aktuellen Lage verschafft:

Es ist mitten in der Nacht. Ich habe einen Insider-Tipp bekommen: Gleich nach Sonnenaufgang soll es losgehen mit der Räumung der Hüttendörfer im Hambacher Wald: die Braunkohlebagger sind hungrig, der Wald soll weg. Das Gebiet ist weiträumig abgesperrt. Überall Polizei. Mehrere Hundertschaften der Beamten rücken vor. Der Hambacher Forst wurde zur Gefahrenzone erklärt.

Es geht um ein kleines Stückchen Wald, direkt an der Abbruchkante des Tagebaus Hambach. Die Besetzer wollen ein Zeichen setzen - zumindest diesen kläglichen Rest Wald retten - und damit den Einstieg in den Kohle-Ausstieg erzwingen. Nicht morgen. Nein, heute.

Die Polizei hat Spezialkräfte angefordert - Höheninterventionteams -, denn die Besetzer haben sich in Baumhäusern hoch oben in den Wipfeln verschanzt, angekettet, einbetoniert, angebunden.

Versteckt mitten im Wald liegt das Baumhausdorf "Gallien". Die Bewohner haben sich verbarrikadiert, auch diese junge Frau, "Waldgeist" nennt sie sich:

"Wir machen das, damit sie uns nicht aus dem Wald holen können, wenn der Wald voller Menschen ist, dann können sie den Wald nicht roden. Da hinten ist ein riesiger Tagebau, den gibt es schon seit 40 Jahren. Und jetzt soll dieses letzte Stück Wald auch noch abgeholzt werden, um die Braunkohle aus der Erde zu holen, die wir ja eigentlich nicht mehr brauchen, wegen der Energiewende. Gewalt geht von uns keine aus. Wir sitzen hier nur. Wir sind hier nur im Baum. Wir hoffen, hier bleiben zu können. Aber wir wenden keine Gewalt an."

Dürfen wir hochkommen, frage ich den Waldgeist. Nein, geht nicht, kommt die Antwort. - Aber der Waldgeist ist einer von der netten Sorte und zieht unsere GoPro-Kamera nach oben. Ein Dutzend Besetzer wohnen hier - mit Wasser und Vorräten für zwei Wochen Belagerung.

Nur Minuten nach unserem Waldgeist-Interview malmen sich Baumaschinen krachend ihren Weg nach "Gallien". In wenigen Stunden wird es dieses Baumhüttendorf nicht mehr geben.

Andere Aktivisten wie diese, stehen dem Räumungseinsatz fassungslos gegenüber: "Seht doch, was hier los ist", sagt Studentin Julia Brinner. Und der angehende Wirtschaftsingenieur Kaj Neumann fügt hinzu: "Dass das rechtlich zulässig ist, mag ja schön und gut sein, aber es ist absurd. Wir reden politisch in Berlin gerade über den Kohleausstieg, wir wissen alle, der Kohleausstieg wird kommen." Julia Brinner meint: "Dass so etwas in Deutschland passieren kann, kann man sich nicht vorstellen. Angeblich sind wir Vorreiter (in der Klima- und Umweltpolitik). Der Wald hätte das Zeug dafür, das Symbol für den Kohleausstieg zu werden und nun wird der Wald hier vor unseren Augen gerodet und das ist ein Unding, das kann nicht sein."

Die Räumung gilt als größte Polizei-Operation in der Geschichte Nordrhein-Westfalens und vermutlich wird es auch die teuerste. Die meisten Waldbesetzer plädieren für zivilen Ungehorsam und lehnen Gewalt ab. Doch eben nicht alle, berichtet mir Erhard Nimtz von der Stadt Kerpen: "Gestern, als wir den Hambacher Forst verlassen haben, wurden wir von zwei Vermummten mit Molotow-Cocktails beworfen, also das Fahrzeug in dem wir waren, ein Polizeifahrzeug, und die sind explodiert."

Kampf mit illegalen Mitteln

Einige Mitglieder der nordrhein-westfälischen Landesregierung warnen vor Gewalt im Hambacher Forst. Vermummte bewarfen Polizisten mit Steinen, die daraufhin einen Warnschuss abgaben. Auch Euronews-Reporter Hans von der Brelie findet Verteidigungsspuren: "Ja, hier sind Löcher gegraben, damit die Einsatzfahrzeuge nicht durchkommen. Dann gibt es hier Barrikaden. Die Waldbesetzer haben sich gut vorbereitet. Ich versuche einmal, mit den Besetzern zu reden, da vorne soll eines dieser sieben Dörfer sein, 'Blutbuchingen', wir gehen einmal da in den Wald rein."

Er und sein Kameramann Eric verlaufen sich im Wald. Statt in "Blutbuchingen" landen sie in "Cosy-Town". Radikalisiert sich die Bewegung? Oder ist das Quatsch? Vermummte verbieten uns zu filmen. Aber nach einem vertrauensbildenden Gespräch entspannt sich die Lage. "Cosy-Town" erteilt uns eine Filmgenehmigung. Manche Besetzer leben schon seit sechs Jahren im Wald. Shiva ist seit einem Jahr mit dabei. Sie schläft oben im Mond-Haus. Einige Baumhäuser befinden sich in bis zu 25 Meter Höhe.

Shiva glaubt nicht, dass unsere Demokratie gut funktioniert. Sie will mehr Mitsprache, fordert echte Mitbestimmung. Auf meine direkte Frage, ob sie selbst an Sabotage-Aktionen teilnimmt, will Shiva nicht antworten. Doch sie ist bereit, mit mir über Gesetz und Gewalt zu reden:

"RWE ist ein großer Energiekonzern, der viel Geld hat. Der hat die Kohle und will die Kohle. Es ist gegen das Gesetz, was wir hier tun. Es ist nach dem Grundgesetz ein Kampf mit illegalen Mitteln. Das Gelände, auf dem wir sitzen, gehört RWE. Die haben dieses Gebiet, das als Naturschutzgebiet erklärt werden müsste, aufgekauft. Beschädigt man einen Bagger, kann man eine ähnliche Strafe bekommen, wie wenn man einen Menschen angreift. Ich finde, das sollte ganz klar getrennt werden, denn das sind verdammt noch mal nur Baumaschinen. Aber Gewalt gegenüber anderen Lebewesen oder Menschen würde von mir nie ausgehen."

In Shivas Stimme liegt kein Hass, ihr Blick ist offen. Während anderswo im Forst geräumt wird, kocht sie uns Tee. Wie kam sie zu der Entscheidung, in den Wald zu gehen? Shiva erinnert sich noch genau. Direkt an der Abbruchkante des Tagebaus stand sie damals: "Ewig weites, totes Land, schrecklich, wie eine Mondlandschaft. Und dann habe ich am Horizont die ganzen Kraftwerke gesehen und den ganzen Smog, der da aus den Schornsteinen rauskam, der Nebel, der in der Luft hing und da blieb mir selbst schon die Luft weg vor Schock. Und sich dann umzudrehen, um 180 Grad, und dann hinter sich diesen prachtvollen Wald zu sehen, alles ist am Zwitschern, am Leben, Vögel am Zwitschern und Leben, alles schwingt im Wind und ist im Einklag, die Farben, da krieg ich jetzt schon wieder eine Gänsehaut, wenn ich mich daran erinnere."

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Umstrittener Tagebau

Wir fahren rüber zum Tagebau Hambach. Ein Abbau-Stop käme teuer, RWE spricht von vier bis fünf Milliarden Euro. Vor Ort ist auch der euronews-Reporter beeindruckt: "Wow, das ist ein Loch. Das sind 85 Quadratkilometer. Ich hatte hier eigentlich ein Interview mit RWE, das wurde gerade abgesagt. Leider. Ein Argument von RWE sind die Arbeisplätze. Insgesamt gibt es in Deutschland noch 21.000 Arbeitsplätze, die noch an der Kohle hängen, hier in der Region Nordrhein-Westfalen sind es 10.000 Arbeitsplätze. Das ist in der Tat ein Argument. Andererseits gibt es die Probleme Naturzerstörung und CO2."

Das Hauptargument von RWE lautet Versorgungssicherheit. Klar, Sonne und Wind sind nicht rund um die Uhr verfügbar, es fehlt an Speicherkapazitäten, es fehlt - immer noch - an Hochspannungstrassen für grünen Strom. Und die Spannung im Netz muss stabil bleiben, sonst gehen die Lichter aus. Doch die Deutschen wollen mehrheitlich den Kohle-Ausstieg. Auch die Besucher auf der RWE-Aussichtsplattform:

"Ich finde, dass wir gerade das Leben unserer kommenden Generationen hier verschleudern. Ich sehe hier ein Verantwortungsproblem, dass wir uns hier einfach vor der Verantwortung drücken", sagt Rosa.

Wohin fährt der Zug? Die Forscher sind sich uneins. Der gleichzeitige Ausstieg aus Atomenergie und Kohleverstromung sei ein Ding der Unmöglichkeit, sagen die einen. Doch, Deutschland schafft das, sagen die anderen. Der euronews-Reporter zweifelt daran, dass die Bundesregierung ihre Klimaziele einhalten kann: "Oh, was kommt denn da? Ein Zug, voll mit Braunkohle - das dreckigste Zeug, was es überhaupt nur gibt. Es ist schon witzig: Deutschland sagt ja immer, man sei Vorreiter, was die Energiepolitik betrifft, aber wenn man sich die Zahlen anschaut: Insgesamt 37 Prozent des deutschen Stroms wird immer noch aus Kohle erzeugt. Damit erreicht Deutschland sein Klimaziel nie."

Dörfer verschwinden

Lange werden sie nicht mehr läuten, die Glocken von Morschenich. 2024 wird das Dorf verschwunden sein. Morschenich weicht dem Tagebau. Zwei Drittel der Bewohner haben das Dorf bereits verlassen. Doch nahe der Abbruchkante leben auch Menschen, die Braunkohle verteidigen, so wie Petra Heller: Sie ist die Witwe eines RWE-Arbeiters - und durchaus stolz auf ihren Kohleofen, mit dem sie im Winter ordentlich einheizt, und zwar mit Braunkohle. "Ein schlechter Mensch bin ich deswegen noch lange nicht", verteidigt sie ihren Standpunkt.

Petra Heller ist skeptisch: "Würde der Ausstieg der Kohle von heute auf morgen gesetzt und durchgesetzt - da hängen Arbeitsplätze dran. Wenn man dann an die Kinder denkt, das sind unsere Kinder, das ist die Umwelt, dann stelle ich mir die Frage, wer denkt denn an die Kinder, wenn Hunderte Väter, Tausende Väter Arbeitsplätze verlieren."

Wie schnell soll man den Stecker ziehen, bzw. über welchen Zeitraum? Michel Felten aus Morschenich sagt: "Also meiner Meinung nach kann man es nicht. Ich kann kein ganzes Land in unserer Größe von heute auf morgen den Stecker ziehen und sagen so, jetzt leben wir alle mal von grüner Energie, das geht nicht." Auch Bianca Biemann aus Buir meint: "Das geht nicht. Alle großen Konzerne, Martinswerk - wir brauchen RWE einfach. Wir brauchen die Kohle dafür. Würde RWE heute sagen, wir schalten aus, würden wir spätestens morgen alle im Dunkeln sitzen. Das ist einfach so, dafür ist das noch nicht ausgereift genug." Petra Heller sagt: "So lange Kohle, das schwarze Gold unter uns ist, muss es auch zutage gefördert werden, um alles aufrecht erhalten zu können. Das ist meine Meinung."

Die Anwohner erzählen von Brandanschlägen, Blendraketen gegen Hubschrauber, Sabotage an Maschinen und Kohlezügen. RWE hat einen schweren Stand. Doch auch der Schäfer hier am Ort hat es nicht leicht mit den Waldbesetzern. Eines Tages waren seine Schafe weg:

"Die Elektrozäune da - und die Batterie geklaut und das Weidezaungerät geklaut, das liegt dadrin. Da war ja kein Strom mehr drin, die haben mir die Zäune kaputt geschnitten. Weil sie krank sind, das sind Berufskriminelle. Die haben zehn Stück davon zerschnitten. Ein Zaun ist 50 Meter lang. Die waren alle dreimal durchgeschnitten und und manche vier- und fünfmal", sagt Wendelin Schwartz.

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Katz- und Mausspiel mit der Polizei

Wir schreiben Sonntag. Heute ist Demotag. Protestgruppen aus dem ganzen Bundesland sind auf dem Weg Richtung Hambacher Forst, ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei:

"Wir sind über die Straße gegangen und dann gelaufen. Ich bin jenseits der Leitplanke gelaufen, und dann ist ein Polizist über die Leitplanke gesprungen und hat mir von oben mit dem Schlagstock auf den Kopf geschlagen im Laufen", erzählt ein verwundeter Mann.

Am Bahnhof Buir geht es friedlicher zu. Der besetzte Wald liegt um die Ecke. Tausende Demonstranten haben sich angemeldet für den von Michael Zobel organisierten "Waldspaziergang". Viele haben Setzlinge mitgebracht. "AufBäumen" heißt die Aktion. - Warum hat Deutschland mit dem Kohleausstieg noch nicht begonnen?

"Das hat dieser Konzern, früher hieß er Rheinbraun, heute RWE, das hat er geschafft. Über Jahrzehnte ist da ein unglaubliches Netzwerk aufgebaut worden bis ganz weit in die Politik, ganz weit in die Presse, ganz weit in die Gewerkschaften hinein. Und das ist ganz schwer, dagegen anzukämpfen. Es passt nicht zusammen, die Propaganda auf der einen Seite und die Tatsachen hier. Man möchte bis Ende des Jahres ein Ausstiegsdatum festlegen, das wird schwer. Aber wenigstens das sollte man abwarten, bevor man hier den Rest dieses wunderbaren Waldes vernichtet, bevor man weiter Dörfer abreißt. Das muss ein Ende haben, was hier passiert, diese Vernichtung von Lebensgrundlagen", sagt Michael Zobel.

Als Zobel vor Jahren mit seinen Waldspaziergängen begann, folgten ihm ein paar Dutzend Menschen. Der Räumungsbefehl der Landesregierung hat ihm unverhofften Zulauf verschafft: 6000 Menschen sind es heute, auch Manuel Stratmann ist mit dabei:

"Wir protestieren gegen den Kohleabbau. Energie aus Kohle ist der bekloppteste Weg, um Strom zu erzeugen, dabei wird das meiste Kohlendioxyd erzeugt. Darum planzen wir heute Bäume. Der Wald soll wachsen, nicht gekillt werden."

Greenpeace: retten statt roden

Auch Martin Kaiser, der Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, ist Mitglied der Kohlekommission, einem von der Bundesregierung im Frühsommer geschaffenen Gremium, das den Kohle-Ausstieg vorbereiten soll. Kohle-Gegner und Kohle-Befürworter sitzen an einem Tisch. Im Dezember will Merkel einen Kompromissvorschlag sehen. Wir schaffen das, sagt Kaiser, aber er ist besorgt: "Bundeskanzlerin Merkel hat ja versprochen, bis 2020 die CO2-Emission um 40 Prozent zu reduzieren. Deutschland wird dieses Ziel krachend verfehlen." Der Umweltaktivist fordert: "In den europäischen Ländern, in denen noch Kohle verbrannt wird, wollen wir, dass bis Ende 2030 alle Kraftwerke abgeschaltet werden. Für Deutschland konkret bedeutet das, die Hälfte der Kohlekraftwerke bis 2020 abzuschalten, den Rest dann bis 2030."

Heute ist unser Glückstag. Da vorne kommt Antje Grothus. Auch sie ist Mitglied der Kohlekommission, wo sie die Interessen der Kohlegegner aus den nordrhein-westfälischen Abbaugebieten vertritt:

"Deutschland ist gut gestartet, hat dann aber an Mut verloren, was glaube ich daran liegt, dass die Kohlelobby hier in Deutschland unheimlich ausgeprägt unterwegs ist und so ein Konzern wie RWE unheimlich Macht hat. Ich erlebe diesen Einfluss vor allen Dingen dadurch, dass man von außen versucht, diese Kommission zu sprengen. RWE will natürlich nicht, dass wir zu einem Konsens finden. Die zukunftsfähigen Arbeitsplätze, das wissen alle, die liegen nicht in der Kohle, die liegen in den erneuerbaren Energien, die liegen darin, dass wir effizienter mit unserer Energie umgehen, dass wir auch ein bisschen sparsamer leben werden", so Grothus.

Proteste und ziviler Ungehorsam

Einige Klima-Aktivisten weichen von der genehmigten Demonstrationsroute ab, wollen in den verbotenen Wald durchbrechen. Während ganze Hundertschaften der Polizei seit Wochen damit beschäftigt sind, Baumhäuser zu räumen und Proteste einzudämmen, legen Spezialkommandos der Klimakämpfer stundenweise Kohlekraftwerke lahm. Für die kommenden Wochen sind weitere Sabotage-Aktionen angekündigt.

Weg von der Kohle, hin zu Erneuerbaren, das ist offizielles Ziel. Die Regierung will den Anteil grüner Energie von heute einem Drittel bis 2030 auf zwei Drittel steigern. Die große Mehrheit der Deutschen will den Ausstieg aus der Kohle. Auch Rafaella, Biene und die kleine Johanna, die mit ihren Eltern da ist:

"Heute hatten wir so - ich weiss nicht, wie ich es sagen soll - eine Demonstration, da haben wir mitgemacht, und jetzt haben wir Bäume eingepflanzt. Die wollten wir eigentlich im Hambacher Forst einpflanzen. Aber jetzt haben wir die hier eingepflanzt", sagt Johanna.

Rafaella meint: "Die Braunkohle war mal notwendig, sie ist ja nicht komplett zu verteufeln, aber wir haben jetzt Alternativen. Ich finde, wir müssen jetzt mal langsam nach vorne gehen und sagen, ok, jetzt geht es voran, das Alte muss abgebaut, das Neue muss aufgebaut werden. Ich sage ja nicht, es muss von heute auf morgen abgeschaltet werden, aber es macht Sinn, genauso wie die Atomkraftwerke runterzufahren, auch die alternativen Energien hochzufahren."

Biene geht es auch um den Wald: "Das ist ein zwölftausend Jahre alter Wald und der soll jetzt wegen der Braunkohleförderung fallen, einem Energiekonzept, das so gar nicht mehr lange Bestand haben soll."

Es geht nicht mehr um das 'ob', sondern um das 'wann' des Kohleausstiegs. 2030 - so will es Greenpeace. 2035 oder 2038 - so wünschen es sich offenbar einige der großen Parteien.

Die Proteste um den Hambacher Wald zeigen: Alle gesellschaftlichen Gruppen versuchen, auf die Arbeit der Kohlekommission Einfluss zu nehmen. Deutschland steht vor einem heißen Herbst.

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