#MeToo: Abgeordneter legt Sir Philip Greens Namen offen

Der britische Einzelhandelsmilliardär Sir Philip Green wird der sexuellen Belästigung, rassistischen Schikane und des Mobbings beschuldigt.
Wegen einer gerichtlichen Verfügung, nach der seine Identität nicht veröffentlicht werden darf, fiel sein Name nun im britischen Parlament.
"Es gab Stillschweigevereinbarungen und erhebliche Zahlungen, um die Wahrheit über ernste und wiederholte sexuelle Belästigung, rassistische Schmähungen und Mobbing zu kaschieren, was nicht aufhört. Deshalb sehe ich es als meine Pflicht an, nach Parlamentsprivileg Philip Green als die besagte Person zu benennen", sagte der Abgeordnete der Labour-Partei, Peter Hain, im Oberhaus des britischen Parlaments.
Das Parlamentsprivileg erlaubt es Abgeordneten, während parlamentarischer Sitzungen frei zu sprechen - ohne Risiko, wegen übler Nachrede verklagt zu werden, selbst wenn es eine gerichtliche Verfügung gibt, die die Veröffentlichung in den Medien verbietet. Medien wiederum dürfen darüber berichten, was im Parlament gesagt wurde.
Zeitung darf Namen nach monatelanger Recherche veröffentlichen
Die britische Zeitung "The Telegraph" recherchierte acht Monate Vorwürfe wegen Mobbings, Einschüchterung und sexueller Belästigung, aber konnte keinen Namen offenbaren - bis jetzt.
Laut der Zeitung haben fünf Mitarbeiter berichtet, "erhebliche Summen" erhalten zu haben, wenn sie zustimmten, nicht über die angeblichen Taten seitens Green zu sprechen.
Der 66-Jährige streitet sämtliche Vorwürfe gegen ihn "kategorisch" ab.
Sir Philip Green leitet die britische Einzelhandelsgruppe Arcadia, zu der Marken wie Topshop und Dorothy Perkins gehören.
Green büßte bereits an Popularität ein, als er das schlecht laufende Unternehmen British Home Stores 2015 abstieß und damit Tausende Menschen arbeitslos machte.