Ein Bohrschiff von ExxonMobil nähert sich zypriotischen Gewässern, um dort Offshore-Erkundungen in Zyperns "ausschließlicher Wirtschaftszone" zu beginnen. Die Türkei hat gewarnt, dass sie auf eine solche Aktion reagieren wird - ein türkisches Schiff bohrt seit Ende Oktober vor Zypern
Ein Bohrschiff von ExxonMobil nähert sich zypriotischen Gewässern, um dort Offshore-Erkundungen in Zyperns "ausschließlicher Wirtschaftszone" (Exclusive Economic Zone (EEZ)) zu beginnen. Das angesteuerte Gebiet („Block zehn“) liegt zwar in den Gewässern der Republik Zypern, grenzt aber an Gebiete, die auch von der Türkei beansprucht werden. Die Türkei hat bereits gewarnt, dass sie auf eine solche Aktion reagieren wird.
Die Türkei hatte 1974 Nord-Zypern besetzt, 1983 wurde im türkisch besetzten Nordteil der Insel die Türkische Republik Nordzypern proklamiert - laut UN-Sicherheitsrat völkerrechtswidrig. Sie erkennt die Exklusivwirtschaftszone nicht an.
Einige der größten Explorationsunternehmen der Welt - wie ENI (Italien), KOGAS (Südkorea), Total (Frankreich) und Noble Energy NBL (USA) – haben ihr Interesse an den vermuteten Vorkommen rund um Zypern bekundet und von der Republik Zypern Lizenzen enthalten.
TÜRKISCHE INTERESSEN
Das erste türkische Schiff „Fatih“ hatte Ende Oktober mit Erdgas-Bohrarbeiten vor Zypern begonnen, abgesichert durch türkische Kriegsschiffe. Das Bohrloch liegt etwa 60 Kilometer vor der Küste Zyperns („Bloomberg“), nördlich der selbst erklärten "ausschließlichen Wirtschaftszone" Zyperns. Die Türkei kündigte weitere Bohrungen an weiteren Standorten an.
Im Mittelmeer lagern riesige Gasvorkommen, und viele wollen den Rohstoff fördern. Streit gibt es zwischen der Türkei und Zypern und zwischen Israel und dem Libanon.
su