Macron warnt Gelbwesten: "Ich werde Gewalt nie akzeptieren"

Es ist das dritte Wochenende in Folge, an dem Tausende Menschen der Protestbewegung «Gelbe Westen» ("gilets jaunes") in Frankreich demonstrierten. Im ganzen Land zählte das Innenministerium am Samstag nachmittag 75.000 Demonstranten - in Paris, in der Gironde, in Brest, Toulouse, Montpellier, Lille und Marseille.
In der französischen Hauptstadt waren es bis Samstagmittag nach Angaben von Ministerpräsident Edouard Philippe etwa 5.500. Ihnen standen laut Innenminister Christophe Castaner („Le Monde“) 4.600 Polizisten gegenüber, mindestens 110 Menschen wurden
nach Medienangaben („Le Monde“) verletzt, 270 festgenommen.
Bereits am vergangenen Wochenende war es zu schweren Ausschreitungen auf den Champs-Élysées gekommen.
Castaner sieht auch „mit gelben Westen verkleidete“ Gewalttäter am Werk (TV-Sender „TF1“) und forderte die "Gelbwesten" auf, „sich von Schlägern zu desozialisieren“. "Ich werde Gewalt niemals akzeptieren", warnte Präsident Emmanuel Macron vom G20-Gipfel in Buenos Aires.
Die «Gelbwesten» gehen aus Protest gegen steigende Spritkosten und die Reformpolitik der Regierung auf die Straße. Seit Mitte November errichten sie Straßenblockaden im ganzen Land.
Anelise Borges, Euronews:
"Außergewöhnliche Szenen auf den Straßen von Paris, wo sich an diesen Samstag Tausende von Menschen versammelt haben, um erneut gegen die Regierung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu demonstrieren. Die sogenannte "Gelbwesten"-Bewegung geht seit drei Wochen auf die Straße.
Die Ergebnisse gleichen sich: An diesem Samstag wurden in der französischen Hauptstadt wieder mehrere Autos verbrannt - aber die große Mehrheit der Demonstranten, mit denen ich gesprochen habe, will nicht, dass dies zum Symbol ihres Kampfes wird auf der Straße, um eine starke, aber friedliche Botschaft an den französischen Präsidenten zu senden: Dass sie mit der Trennung zwischen dem Volk und der Macht nicht mehr leben können.
Sie möchten, dass der französische Präsident etwas unternimmt, damit sie besser leben können. Sie sagen, dass sie bereit sind, so lange auf der Straße zu bleiben, wie es nötig ist - bis ihre Stimmen gehört werden."
su