Oxfam: Ungleichheit in der Welt wächst weiter

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Von Oleksandra Vakulina mit dpa
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Die Armut in der Welt rückt dank dem traditionnellen Ungleichheitsbericht von Oxfam wieder in den Fokus. Die kapitalismuskritische Hilfsorganisation warnt, die Schere zwischen Arm und Reich verstärke die Spaltung in der Gesellschaft.

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"Die Kluft zwischen Arm und Reich hat sich im letzten Jahr weiter vergrößert- das zeigt der neueste Bericht von Oxfam, der in diesem Jahr wieder vor dem Davos-Treffen veröffentlicht wurde. Der Bericht selbst heißt "Public Good or Private Wealth "und betrachtet die aktuelle Situation der Ungleichheit in dieser Welt. Dem Bericht zufolge hat sich die Zahl der Milliardäre seit der Finanzkrise fast verdoppelt. Auch über solche Ungleichheiten wird hier auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos diskutiert", kommentiert Euronews- Korrespondentin Sasha Vakulina.

Die Armut in der Welt rückt dank dem traditionnellen Ungleichheitsbericht von Oxfam wieder in den Fokus. Die kapitalismuskritische Hilfsorganisation warnt, die Schere zwischen Arm und Reich verstärke die Spaltung in der Gesellschaft und biete einen Nährboden für Rechtspopulismus und aggressiven Nationalismus."Die Vernachlässigung öffentlicher Dienstleistungen und das Versagen, reiche Unternehmen und reiche Einzelpersonen zu besteuern, macht die Menschen wütend und gießt Öl ins Feuer der öffentlichen Wut. Die Menschen in Europa gehen auf die Straße und wir können beobachten, dass Populisten diese Wut der Bevölkerung nutzen und sie in die falsche Richtung lenken. Tatsächlich beobachten wir zur Zeit, wie unsere Demokratien durch diese extreme Ungleichheit untergraben werden", so Oxfam-Chefin Winnie Byanyima.

Seit 1990 hat zwar die Zahl der Menschen in extremer Armut stark abgenommen. Doch noch immer lebten weltweit 736 Millionen Menschen in extremer Armut - also von weniger als 2 US-Dollar pro Tag und fast die Hälfte der Weltbevölkerung von maximal 5,50 Dollar pro Tag. Das Vermögen der Reichen steigt dagegen immer mehr.

Auch in Deutschland hat sich die Lage nicht verbessert. Die deutschen Milliardäre hätten ihr Vermögen im vergangenen Jahr um 20 Prozent gesteigert. Insgesamt verfüge das reichste Prozent der Bevölkerung über ebenso viel Vermögen wie die 87 ärmeren Prozent. Damit zähle Deutschland zu den Industrienationen mit der größten Vermögensungleichheit.

Journalist • Julika Herzog

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