1945 trafen sowjetische Soldaten im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau auf etwa 7000 ausgemergelte Überlebende des Holocausts
Der deutsche Bundestag in Berlin hat mit der Gedenkstunde zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945 an die Opfer des Holocausts erinnert. Die Soldaten trafen auf Tausende ausgermergelter Menschen.
Der Holocaust-Überlebende Saul Friedländer, heute 86 Jahre alt, sagte in einer immer wieder mit Applaus unterbrochenen Rede: "Wir alle hoffen, dass Sie die moralische Standfestigkeit besitzen, weiterhin für Toleranz und Inklusivität, Menschlichkeit und Freiheit, kurzum für die wahre Demokratie zu kämpfen."
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mahnte zur Wachsamkeit: "Geschichte vergegenwärtigen, das ist umso mehr unsere Verpflichtung, als wir erkennen müssen, dass es in unserer Gesellschaft noch immer gefährliche Stereotype und Vorurteile gibt. Ausgrenzung und Diskriminierung. Einen Antisemitismus in unterschiedlichem Gewand. Einen alten, aber auch einen neuen zugewanderten. Und beides ist inakzeptabel, erst recht in Deutschland."
In den Vernichtungslagern starben während des Dritten Reichs Millionen Menschen, Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, psychisch Kranke und andere, die dem Nazi-Regime nicht passten.