Die Korruptionsermittlungen gegen den Baukonzern SNC-Lavalin haben direkte Auswirkungen auf die kanadische Regierung.
Korruptionsermittlungen gegen den Bau- und Energiekonzern SNC-Lavalin haben zu einem zweiten Rücktritt in Kanadas Regierung geführt. Die für die oberste Finanzbehörde zuständige Kabinettsministerin Jane Philpott trat zurück, da sie sie mit dem Vorgehen der Regierung nicht einverstanden war.
„In Demokratien gibt es Menschen mit einer großen Bandbreite an Sichtweisen und Stimmen. Und wir müssen so viele wie möglich zulassen. Das ist ein wichtiger Aspekt der Demokratie“, so Premierminister Justin Trudeau.
Mitte Januar war Justizministerin Jody Wilson-Raybould erst in das Ressort für Veteranen gewechselt und kurz darauf zurückgetreten. Medien hatten berichtet, sie sei von Trudeau und dessen Mitarbeitern gedrängt worden, eine Einigung mit SNC-Lavalin zu finden. Dem in Montreal ansässigen Unternehmen wird vorgeworfen, in den früheren 2000er Jahren Schmiergelder in Millionenhöhe an die Familie des damaligen libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi gezahlt zu haben.