#EUroadtrip: Exilbriten in Spanien - "Wir hängen in der Luft"

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Im Brexit-Drama geht es hoch her und die Unsicherheit hält an. Wir haben mit einer Britin gesprochen, die lokale Abgeordnete in Calpe in Spanien ist und sich Sorgen um die nahe Zukunft macht.

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Spanien ist nach Portugal die zweite Nation, die euronews auf einer zehn Wochen langen Reise durch mehrere europäische Länder besucht. Wir wollen herausfinden, was die Menschen vom nächsten Europaparlament erwarten.

euronews-Reporterin Cristina Giner war dieses Mal in Calpe in der Provinz Alicante unterwegs.

euronews: Im Brexit-Drama geht es hoch her und die Unsicherheit hält an. Die britische Premierministerin Theresa May will ihren Posten freimachen, sollte das Parlament ihren Brexit-Deal annehmen. Hier in der Provinz Alicante, wo über 100.000 Britinnen und Briten wohnen, sorgt die Situation für Besorgnis. Die britische und die spanische Regierung haben zwar ein Abkommen getroffen, das besagt, dass die hier Ansässigen bei den Kommunalwahlen wählen und sich als Kandidatin oder Kandidat aufstellen können. Aber es gibt weitere Themen, die in der Luft liegen. Wir wollen darüber mit Carole Saunders sprechen, die seit 30 Jahren in Spanien lebt. Sie ist seit acht Jahren Abgeordnete im Stadtrat von Calpe.

Carole, was halten Sie von Mays Angebot?

Saunders: Es ist schlimm, wir hängen in der Luft. Wir wissen nicht, was passieren wird. Es gibt keine Einigung auf irgendeinen der Alternativvorschläge, die auf dem Tisch lagen. Ich weiß nicht, es ist eine Schande, eine wahre Schande.

euronews: Was wird Ihrer Meinung nach jetzt passieren?

Saunders: Ich weiß nicht. Ich glaube, wir steuern auf ein zweites Referendum zu. Ich spreche mit vielen Menschen, die sagen, dass sie noch einmal wählen wollen und dass sie dafür stimmen würden, in der EU zu bleiben, weil sie jetzt die Folgen besser absehen können und damit nicht einverstanden sind.

euronews: Worüber machen sich die Britinnen und Briten hier am meisten Sorgen?

Saunders: Vor allem um die medizinische Versorgung. Dazu gibt es noch kein Abkommen mit der spanischen Regierung. Bisher bekommt Spanien für die Versorgung der Britinnen und Briten hier Geld aus Großbritannien und die meisten Menschen sind zufrieden mit der Versorgung hier in der Region um Valencia. Das Konsulat hat uns heute bestätigt, dass die Polizei britischen StaatsbürgerInnen den Wohnsitz hier verweigert, obwohl diese dazu bis zum 29., also bis morgen, das Recht haben. Die Polizei hat also schon vor dem Austrittsdatum damit angefangen. Damit wird es kompliziert für Menschen, die hier eine Wohnung oder ein Haus kaufen wollen, um sich niederzulassen. Das sind zwei sehr wichtige Dinge und ich bin sehr besorgt.

euronews: Danke, Carole. Wir machen mit unserem Roadtrip weiter und sprechen auch in den kommenden Tagen noch mit Menschen in Alicante.

Dieser Artikel ist Teil einer Serie. Die anderen Folgen finden Sie hier: Interaktive Karte | #EUroadtrip: Euronews berichtet vor den Europawahlen aus der EU

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