Die rumänische Justiz ermittelt gegen mehrere Beschäftigte eines Erziehungsheims. Ein Deutscher ist hauptverdächtig.
Die rumänische Justiz ermittelt gegen mehrere Personen wegen des Verdachts der Misshandlung deutscher Jugendlicher in einem Erziehungsheim in Viseu de Sus. Der Hauptverdächtige ist ein Deutscher, teilte die Staatsanwaltschaft in Bukarest mit.
Es wird der Vorwurf erhoben, dass die Minderjährigen geschlagen und unverhältnismäßigen körperlichen Strapazen ausgesetzt worden seien. Die Ermittler nannten das „Bedingungen wahrhafter Sklaverei“. So sollen den Jugendlichen unangemessene Strafen auferlegt und sie gemeinsam mit Vieh vor einen Wagen gespannt worden sei.
„Das deutsche Jugendamt überwacht die Unterbringung der Kinder und hat dem Heim mehrere Besuche abgestattet", sagt der rumänische Arbeitsminister Marius Budai.
Die Einrichtung wird den rumänischen Ermittlern zufolge zum Teil mit Hilfe deutscher Staatsmittel betrieben.
„Das ist ein Projekt von hoher sozialer Bedeutung und mit tollen Erfolgen. Es ist schade, dass es aufgrund des Mangels an Informationen diese Verdächtigungen gegen die Beschäftigten des Heimes gibt“, so der Anwalt der Beschuldigten, Ioan Sasu.
Den rumänischen Ermittlern zufolge sollen in der Einrichtung insbesondere Kinder untergebracht worden sein, die in schwierigen Verhältnissen aufwuchsen und unter der Vormundschaft des deutschen Staates standen.