Europäische Kulturhauptstadt Matera - Ort der Mitgestaltung

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Von Cinzia Rizzi
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Matera - Europäische Kulturhauptstadt 2019. Ein Jahr voller Musik- und Kunst-Events neigt sich langsam dem Ende zu. Wie ist die Stimmung und was bleibt von "Matera 2019" übrig?

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Bis Dezember noch ist Matera Europas Kulturhautpstadt 2019. Anfang des Jahres ist die "uralte Höhlenstadt" im Süden Italiens erwacht: Musik, Kunst und Farben haben in den Straßen Einzug gehalten und jeden verzaubert.

Sowohl Einwohner als auch Touristen werden in das Programm von "Matera 2019" eingebunden. Die Möglichkeiten, etwas Neues zu lernen, eröffnen sich ihnen an jeder Ecke - so zum Beispiel bei einem Pizzica-Workshop. Pizzica ist ein beliebter italienischer Volkstanz aus dem Salento, der apulischen Halbinsel.

Die Menschen in Matera sind begeistert, wie sich ihre Stadt gewandelt hat. "'Matera 2019' hat dazu geführt, dass die Menschen andere an ihrer Stadt teilhaben lassen", so eine Einwohnerin. "Matera ist eine alte Stadt, geographisch aber abgelegen. 'Matera 2019' hat die Einwohner dazu gebracht, sich zu öffnen und ihre Kultur zu teilen."

Im Cava Paradiso - einem Steinbruch, der zu einem Ort der Kunst umfunktioniert wurde - hat der berühmte Choreograph Virgilio Sieni mit den Bürgern Materas zusammengearbeitet. Daraus entstand eine Art "Archiv der Gesten".

"Das Projekt lebt vom Zusammenspiel zwischen Ikonographie, Bild, Beteiligung und den Übungen mit den Bürgern", sagt Sieni. "Mit Einwohnern zusammenzuarbeiten ist immer wunderbar. Und zwar in dem Sinne, dass alles eine Tiefe bekommt, wenn der Bürger, der Kunstliebhaber, in der Lage ist, die Aufmerksamkeit auf sich selbst und auf sehr einfache Dinge zu lenken - wie zum Beispiel das Gehen oder das Drehen einer Hand lenkt."

Daneben durchdringen bei einem Konzert des norwegischen Saxophonisten Jan Garbarek und seiner Band Jazz-Klänge die Stille der Nacht.

Vier Musiker aus unterschiedlichen Ländern, die, wie der Perkussionist Trilok Gurtu erklärt, ein gemeinsames Ziel haben:

"Musik ist die beste Sprache, um mit den Menschen zu kommunizieren. Sie müssen sich keiner Worte bedienen, sie hören einfach zu. Musik ist das beste Kommunikationsmittel für Integration. Das brauchen wir heutzutage."

"Matera 2019" neigt sich langsam dem Ende zu - wenige Monate bleiben noch. Zeit für ein kleines Resümee von Paolo Verri, Leiter der Stiftung "Matera 2019":

"'Matera 2019' hat die Stadt zu einem internationalen Touristenziel gemacht. Die Stadt ist zu einem großen Kompetenzzentrum mit einem neuen Kulturkonzept geworden - dem Konzept der Mitgestaltung. Matera wird in Zukunft ein Ort sein, an dem Künstler sich von der Zusammenarbeit mit Bürgern inspirieren lassen können."

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