In den Westalpen wird der Abbruch eines Gletschers befürchtet. Für Experten steht fest: Schuld sind die steigenden Temperaturen, die die Permafrostgrenze weiter nach oben verschiebt – und die Gletscher noch schneller verschwinden lassen werden.
Am Mont-Blanc-Massiv in den Westalpen wird der Abbruch grosser Eismassen in ein Tal in den italienischen Alpen befürchtet. Mit einem Hubschrauber installieren Experten ein Radarsystem, das die Bewegung des einsturzgefährdeten Gletschers messen soll.
Nach neuesten Daten bewegt sich der Planpincieux-Gletscher mit 50 bis 60 Zentimetern pro Tag. Der Gletscher liegt im Dreiländereck zwischen Italien, Frankreich und der Schweiz. Insgesamt ist das schnelle schmelzen der 180 Gletscher in der Region ein wachsendes Problem.
Jedes Jahr verschwinden zwei Quadratkilometer Eis, mit immer heisseren Sommern wächst die Sorge. Die Zufahrt zu einem Teil des Val Ferret wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Stefano Borrello, Regionalrat
"Wir gehen davon aus, dass es ein abrutschen von etwa 250.000 Kubikmetern geben wird, die etwa achtzig Sekunden bis zum Talboden bräuchten.“
Seit 2013 haben Experten den Gletscher genauer im Blick, da er atypisch ist - der Gletscher schmilzt nicht nur an der Oberfläche, sondern auch durch unter ihm abfließendes Wasser.
Auch wenn man nicht weiss, wann dieser Gletscher kollabiert - eines ist für die Experten sicher: Schuld sind die steigenden Temperaturen, die dafür sorgen werden, das sich die Permafrostgrenze weiter nach oben verschiebt und die Gletscher noch schneller verschwinden werden.