Vor der Richtungswahl im Kosovo

Der Kosovo wählt am Sonntag ein neues Parlament - zum vierten Mal seit seiner Unabhängigkeitserklärung von 2008.
Nötig wurde der Urnengang, weil Ministerpräsident Ramush Haradinaj im Juli zurückgetreten war. Haradinaj ist vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien wegen Kriegsverbrechen angeklagt.
Auf seinen Nachfolger im Kosovo warten große Herausforderungen: wie die Bekämpfung der hohen Arbeitslosenquote von 31 Prozent.
Die Bevölkerung des Kosovo ist ethnisch gespalten. Jeder sechste Sitz im Parlament ist reserviert für Parteien, die Minderheiten vertreten - wie Bosnier, Serben und Türken.
Umfragen zufolge liegen die nationalistische linksgerichtete LVV- und die liberal-konservative LDK-Partei vorn.
Vjosa Osmani Sadriu von der Lidhja Demokratike e Kosovës, der „Demokratischen Liga des Kosovo", sagte:
Allerdings liegt eine EU-Mitgliedschaft in weiter Ferne: Seitdem der Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hat, sind die Beziehungen zwischen Pristina und Belgrad angespannt. Das muss sich nach Meinung in Brüssel ändern.
Die ethnischen Serben sind eine Minderheit im Kosovo. Diese forderte der serbische Präsident Aleksandar Vucic auf, massiv wählen zu gehen, um ihre Lage zu verbessern.
Umfragen zufolge wird keine Partei genug Stimmen für eine komfortable Mehrheit erhalten. Ein Szenario, das komplizierte und langwierige Koalitionsgespräche nach sich ziehen könnte.