Zoff in der CDU - Kramp Karrenbauer unter Druck

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Von Rasmus Elsner
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Die Junge Union fordert offen, die Kanzlerkandidatur müsse neu geklärt werden. Und Friedrich Merz macht Merkel und die GroKo für das desaströse Ergebnis in Thüringen verantwortlich.

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Die CDU Vorsitzende, Verteidigungsministerin und gesetzte, aber noch nicht bestätigte Kanzlerkandidatin Annegret Kramp Karrenbauer hat mit massiver Kritik zu kämpfen, es brodelt in der Union. Unter ihrem Vorsitz hat die CDU bei den letzten vier Landtagswahlen deutlich verloren.

Mike Mohring, CDU Landesvorsitzender in Thüringen:

“Das die politische Mitte verloren hat, gab es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, und deshalb ist das Wahlergebnis in Thüringen nicht nur ein singuläres Thüringer Ergebnis, sondern eins, das auch in Berlin niemand einfach so abschütteln kann.“

Auch als Verteidigungsministerin steht sie gerade für ihren von vielen als unausgegoren bezeichneten Syrienvorstoss in der Kritik. In der CDU wird offen die Machtfrage gestellt – hat Kramp Karrenbauer eine Strategie gegen diese Verluste, kann sie Kanzlerin?

Kann AKK Kanzlerin?

Diese Frage stellte der Vorsitzende der Jungen Union Kuban offen in der letzten Vorstandssitzung der Konservativen: er forderte, die Kanzlerkandidatur müsse neu geklärt werden. Das ist Rückenwind für Friedrich Merz, Stimme des rechten Flügels der CDU und Verlierer gegen Kramp Karrenbauer im Kampf um den Parteivorsitz. Offen kritisiert er Angela Merkel, wirft ihr Untätigkeit und mangelnde Führung vor. Die Thüringer Wahlergebnis seien ein großes Misstrauensvotum gegen die große Koalition in Berlin. Merz könne sich nicht vorstellen, dass diese Art des Regierens bis Ende 2021 fortgesetzt werden kann.

Mohring will in Thüringen mit den Linken zumindest reden, eine rote Linie für die meisten Konservativen. Ein Parteivotum gegen solche Gespräche hat Kramp Karrenbauer verhindert - finden sie trotzdem statt, dürfte der CDU eine Zerreißprobe ins Haus stehen, bei der Kramp Karrenbauer ihre Führungsfähigkeit und damit ihren Anspruch auf die Kanzlerkandidatur bestätigen müsste.

Für Friedrich Merz und den konservativen Flügel der CDU wäre eine Regierungsbeteiligung unter Führung der Linken in Thüringen unmöglich, es würde den Pragmatismus Merkels fortsetzen, der seiner Meinung nach zum Niedergang der CDU geführt hat. Und es wäre das Gegenteil dessen was Merz als Rezept gegen die AfD sieht – die CDU wieder eindeutig weiter Rechts zu positionieren. Und dies stellt die Grosse Koalition noch mehr in Frage.

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