"Müll-Hai" frisst Plastik

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Von Denis Loctier
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Schätzungen zufolge wird es 2050 mehr Plastik als Fische im Meer geben. Ingenieure in den Niederlanden arbeiten an einer Technologie, um zumindest einen Teil dieser Verschmutzung zu bekämpfen.

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Es wird geschätzt, dass es bis 2050 mehr Plastik als Fische im Meer geben könnte. Ingenieure in den Niederlanden arbeiten an einer Technologie, um einen Teil dieser Verschmutzung zu bekämpfen. Euronews' Wissenschafts- und Naturkorrespondent Denis Loctier berichtet.

Der WasteShark ist ein emissionsfreier Müll-Hai. Der elektrisch angetriebene und ferngesteuerte Mini-Katamaran wurde in Rotterdam entwickelt, um mehrere hundert Kilo Kunststoffe und anderen schwimmenden Müll auf der Wasseroberfläche zu sammeln. Seine Sensoren können den Grad der Verschmutzung und andere Umweltindikatoren überwachen.

Richard Hardiman, Gründer Ranmarine Technologies

"Wir versuchen, ein Schiff zu bauen, das klein genug ist, dass auch in verwinkelte Ecken kommt, in denen sich Abfälle sammeln, gerade in den Häfen. Wir wollen verhindern, dass diese Abfälle überhaupt in den Ozean gelangen."

Dieses Projekt wird mit europäischen Mitteln gefördert, um Plastik in im Wertstoffkreislauf zu halten.

Die Europäische Union ist weltweit führend im Kampf gegen Müll in den Meeren. 350 Millionen Euro hat die EU bereitgestellt, um Wege zur Vermeidung von Einweg-Kunststoffen zu finden oder wie man den Verlust von Netzen und Ausrüstung in der Fischerei begrenzen kann."

Ranmarine hat als Start-up schon Kunden in mehreren Ländern für seinen WasteShark, mit Preisen ab 12500 Euro.

Tessa Despinic, Ingenieurin Ranmarine Technologies

"Der WasteShark ist einfach, er schwimmt herum und sammelt Müll. Aber wir entwickeln ihn ständig weiter, er soll leichter, effizienter und noch einfacher werden. Und wir bauen auch eine autonome Version, die programmierte Wegpunkte abfährt. Wir sind ständig dabei, ihn weiter zu verbessern."

Für die nahe Zukunft stellen sich die Entwickler ganze Schwärme autonomer, müllsammelnder Roboter vor.

Richard Hardiman, Founder, Ranmarine Technologies

"Ich habe eine Vision in meinem Kopf, die mich antreibt - du sitzt in einem Kontrollraum, und von dort aus könnten wir sehen, wo jede einzelne Drohne auf dem Planeten ist, wie viele arbeiten, wie viel Abfall wird gesammelt - und zu sehen, die solche Erfindungen auf der ganzen Welt funktionieren."

Jedes Jahr landen Millionen Tonnen Müll im Meer. Technische Lösungen wie WasteShark können zumindest einen Teil dieser Verschmutzung bekämpfen.

Viel unkomplizierter sind Aufräumaktionen. In vielen Küstengebieten der Welt arbeiten Freiwillige mit internationalen Organisationen zusammen, um die Abfälle von Hand einzusammeln. Über 70 Aufräumaktionen haben EU und Vereinte Nationen dieses Jahr organisiert - fast 40 000 Teilnehmer haben rund 850 Tonnen Abfall gesammelt.

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