Die Ausstellung „Euphoria“ in Budapest erzählt in Bildern, wie die Weltpolitik vor und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in die Lebensläufe der Beteiligten eingriff
Schnapp – da war er durch der Eiserne Vorhang. 30 Jahre ist es her, da spielte in Ungarn die Weltgeschichte – der Kalte Krieg, die Aufteilung Europas in Ost und West hatten nur gut 4 Jahrzehnte gehalten. Nur?
Die Ausstellung „**Euphoria?**“ in Budapest erzählt in Bildern, wie die Weltpolitik in die Lebensläufe der Beteiligten eingriff.
András Szebeni, Fotograf:
„Von 1988 bis '92, vielleicht '93, haben wir uns fantastisch gefühlt,“ so ein Fotograf und Zeitzeuge. „Aber jetzt können Sie sehen, wo wir sind“ – sagt er über die Gegenwart - vielleicht habe sich nichts wirklich verändert...
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Die Ausstellung erinnert unter Anderem an die feierliche Wiederbestattung des nach dem Volksaufstand von 1956 hingerichteten Imre Nagy im Jahr 1989, von der Revolution in Rumänien und zeigt Szenen aus dem Alltag.
Emese Mucsi, Kuratorin:
„Es gibt hier viele Arbeiten, die die öffentlichen Ereignisse dieser Zeit zeigen. Gleichzeitig beschäftigen sich Fotos und ganze Teile der Ausstellung mit dem Privatleben der Menschen und der Untergrundkultur.“
Ungarn sei immer die „fröhlichste Baracke“ gewesen, so der ungarische Autor und Übersetzer András Forgách über die aktuellen Zeiten mit einem umstrittenen Kultur-Gesetzes-Paket der Viktor Orbán. Es hätten sich in der Literatur und im Theater immer viele Lösungen gefunden, sich auszudrücken.
Imre Benkő, Fotograf, über die Zeit nach dem Eisernen Vorhang:
„In der Fabrik war das eine ganz besondere, stille Übergangsphase. Die Leute hofften, ihre Arbeit zu behalten und sagten anscheinend während der Arbeiterversammlungen ihre Meinung. Sie wollten dort weiterarbeiten.“
„Euphoria?” – mit Fragezeichen, wohlgemerkt, bis zum 23. Februar 2020 im Robert Capa Contemporary Photography Center in Budapest.
su