Assads Truppen haben offenbar ganz Aleppo eingenommen

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Syrian official news agency SANA, M5 highway, Copyright ANA via AP
Von Euronews mit AFP, dpa, AP
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Vor fast einer Woche hatten die Regierungstruppen bereits die wichtige Autobahnverbindung zwischen Damaskus und Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht.

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Im Internet gibt es VIdeos von Menschen, die die syrische Flagge in die Höhe halten und feiern. Offenbar haben die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad die gesamte Stadt Aleppo eingenommen, das melden syrische Staatsmedien und Assad-Anhänger verbreiten die Videos der Feiernden. Vor fast einer Woche hatte Assads Armee - unterstützt von Russland und dem Iran - bereits die wichtige Autobahn M5, die Damaskus mit Aleppo verbindet, unter ihre Kontrolle gebracht.

Auch die oppositionelle "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" bestätigt, dass die Regierungstruppen zum ersten Mal seit 2012 alle Ortschaften rund um die zweitgrößte Stadt Syriens und die Vororte von Aleppo zurückerobert haben.

Seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 sind etwa 380.000 Menschen in Syrien getötet worden.

Teile von Aleppo wurden bisher von - islamistischen - Aufständischen kontrolliert. Inzwischen gehen Experten davon aus, dass Präsident Assad nach fast neun Jahren Bürgerkrieg wieder etwa zwei Drittel des Landes beherrscht. Große Gebiete im Norden und Osten von Syrien werden von der Kurdenmiliz YPG kontrolliert, die mit den USA verbündet ist.

Das eigentliche Ziel der Kämpfe der vergangenen Wochen war (und ist) die letzte Hochburg der islamistischen Milizen Idlib.

Aus dieser Region sind seit Dezember laut UN-Angaben 800.000 Menschen geflohen. Viele von ihnen wollten versuchen, in die Türkei zu flüchten, doch die Grenze ist geschlossen. Die Türkei hat etwa vier Millionen Syrer aufgenommen und will keine weiteren Flüchtlinge ins Land lassen.

Zuletzt hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auch mit neuen Angriffen in Syrien gedroht, dann aber wieder versprochen, mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über die Lage zu beraten.

Am Sonntag traf Bashar al-Assad in Damaskus den iranischen Parlamentspräsidenten Ali Larijani. Bei diesen Gesprächen betonte der syrische Staatschef die Entschlossenheit seines "Volkes, das gesamte Territorium zu befreien". An internationalen Friedensgesprächen beteiligt sich Assad schon lange nicht mehr.

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