Staub statt Supernova: Riesenstern Betelgeuse bei 100% Leuchtkraft

The European Southern Observatory (ESO) on February 14, 2020, shows the red supergiant star Betelgeuse,
The European Southern Observatory (ESO) on February 14, 2020, shows the red supergiant star Betelgeuse, Copyright -/AFP
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Von Euronews
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Einige hatten auf ein gigantisches Spektakel gesetzt, aber #Betelgeuse oder #Beteigeuze ist nicht verglüht: der Riesenstern meldet sich zurück.

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Vor einigen Wochen blickten viele Astronomie-Fans gespannt auf Betelgeuse, den Riesenstern, der auf Deutsch auch Beteigeuze genannt wird - was auf einen uralten Übertragungsfehler zurückgeht. Der Riesenstern im Sternbild Orion hatte deutlich an Leuchtkraft verloren. Deshalb wurde vermutet, Betelgeuse stehe sein Sternentod, eine sogenannte Supernova, bevor. Der Stern werde mit einem spektakulären Aufleuchten von millionen- bis milliardenfacher Leuchtkraft untergehen.

Betelgeuse hat 100 Prozent seiner Leuchtkraft wiedererlangt

Doch jetzt melden die US-Astronomen, die Betelgeuse permanent im Auge haben und täglich den Status messen, auf Twitter, dass der Riesenstern 100 Prozent seiner Leuchtkraft wiedererlangt hat. Der Stern, der 1000 Mal so groß ist wie die Sonne, ist noch weit vom Ende seines Sternenlebens entfernt.

Ohnehin ist Betelgeuse oder Beteigeuze sehr weit weg von der Erde - nämlich etwa 700 Lichtjahre. Das bedeutet, dass sich die Ereignisse, die wir beobachten, sich vor 700 Jahren zugetragen haben. Und es bedeutet, dass uns auf der Erde auch im Falle einer Supernova keine Gefahr droht, sie wäre nur aufgrund der extremen Helligkeit gut von der Erde aus zu beobachten.

Seit Oktober 2019 hatte Betelgeuse, der eigentlich zu den sieben hellsten Sternen am Nachthimmel zählt, massiv an Leuchtkraft verloren. Doch seit Februar 2020 hat sich seine Leuchtkraft weiter verstärkt.

Warum hatte Betelgeuse so dramatisch an Leuchtkraft verloren?

Astronomen erklären Staub oder vom Stern abfallende Teile als Grund für die zurückgegangene Leuchtkraft. So sagte Emily Levesaue von der Universität Washington: "Rote Riesensterne werfen gelegentlich Material von ihren Oberflächen ab, das dann um den Stern herum als Staub kondensiert. Wenn er abkühlt und sich auflöst, absorbieren die Staubkörner einen Teil des auf uns zukommenden Lichts und blockieren unsere Sicht."

Dann hat sich auf Betelgeuse vielleicht gar nicht viel getan - nur Staub hat unsere Sicht auf den Stern verdeckt?

Einige Astronomen erwarten die Betelgeuse-Supernova in den nächsten eintausend Jahren, andere meinen, dass Betelgeuse noch viel länger leben könnte.

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