Wie lange bleiben die EU-Grenzen geschlossen?

Spain Virus Outbreak
Spain Virus Outbreak Copyright Alvaro Barrientos/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit AP, AFP, dpa
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Zyperns Finanzminister hat gegenüber Euronews eine koordinierte Aufhebung der Corona-Beschränkungen gefordert. Unterdessen bleiben die Grenzbeschränkungen in vielen Schengenländern vorerst bestehen.

Corona verändert Europa

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Offene Grenzen galten in Europa lange Jahre als eine Art Selbstverständlichkeit. Die Corona-Krise hat das schlagartig geändert.

Überall in der Schengenzone wurden Grenzen dichtgemacht oder zumindest die Kontrollen deutlich verschärft. Es ist eine zeitlich beschränkte Maßnahme, um die Coronapandemie zu bekämpfen. Und es ist eine Maßnahme, die im Abkommen von Schengen durchaus vorgesehen ist.

Allerdings müssen die Mitgliedsländer in dem Fall die EU-Kommission über ihre Einrichtung von Grenzkontrollen informieren. Laut dem EU-Parlament haben Ende April 16 der insgesamt 26 Schengenländer der Kommission in Brüssel die teilweise oder auch vollständige Einrichtung von Kontrollen an ihren Grenzen mitgeteilt.

Es ist definitiv wichtig, dass es eine koordinierte Aufhebung der Beschränkungen geben wird.
Constantinos Petrides
Zyperns Finanzminister

Grenzbeschränkungen nur teilweise an Brüssel gemeldet

Am deutlichsten spürbar sind die neuen Grenzbeschränkungen natürlich an Land, im Gegensatz zu den Seegrenzen oder jenen an Flughäfen. Wo normalerweise reger Verkehr herrscht, geht es inzwischen deutlich ruhiger zu.

Einige Länder haben Grenzkontrollen recht zügig eingerichtet, noch bevor sie die EU-Kommission in Kenntnis gesetzt haben. In acht Staaten sind die Grenzen weiterhin offen.

Die eingeschränkte Freizügigkeit und die Begrenzung des Warenverkehrs hat schwere wirtschaftliche Folgen.

Petrides will "zurück zur Normalität"

Zyperns Finanzminister Constantinos Petrides sagte gegenüber Euronews, eine koordinierte Rücknahme der Beschränkungen sei entscheidend für Europas Erholung.

"Die europäische Wirtschaft basiert auf dem Binnenmarkt und der Freizügigkeit. Die Europäische Kommission hat jetzt eine Initiative gestartet, um die Beschränkungen in koordinierter Weise aufzuheben. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. In vielen europäischen Ländern ist die Lage ganz unterschiedlich. Es ist definitiv wichtig, dass es eine koordinierte Aufhebung der Beschränkungen geben wird und dass wir so bald wie möglich zur Normalität zurückkehren. Ich denke, die meisten Länder haben den Höhepunkt überschritten, also ist dies etwas, was kurzfristig in koordinierter Weise umgesetzt werden kann."

Und während sich die Schengenländer vorsichtig aus den Lockdowns wagen, wird über die unkoordinierte Einführung der Grenzkontrollen vermutlich noch länger gesprochen werden. Auch mit Blick auf mögliche ähnliche Krisen in der Zukunft.

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