In Brüssel gibt es "viel guten Willen" - und viele unterschiedliche Positionen. Es sei laut Merkel möglich, dass kein Kompromiss zustande kommt. Die EU-Staats- und Regierungschefs verhandeln seit Freitag über den 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfsfonds.
In Brüssel gehen Marathongespräche der Europäischen Union zum EU-Haushalt und dem Fonds für vom Coronavirus stark betroffenen Länder weiter. Blockiert wird die Einigung von den sogenannten sparsamen Vier, den Niederlanden, Österreich, Schweden und Dänemark. Auch Finnland symphatisiert inzwischen mit den Kritikern. Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte, dass die Gespräche noch immer ohne eine Einigung enden könnten.
Die sparsamen Vier haben sich mit gemeinsam mit Finnland zu Kompromissgesprächen getroffen, der Unmut über die Gruppe wächst. Auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban will unter allen Umständen einen Kompromiss, dazu argumentiert er auf eine Weise, für die er bisher nixht bekannt ist:
Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder beraten auf einem Sondergipfel über den geplanten Wiederaufbaufonds für schwer von der Coronakrise betroffene Staaten. Zudem muss eine Einigung über den Finanzrahmen bis 2027 gefunden werden. Insgesamt geht es um ein Volumen von rund 1,8 Billionen Euro.
Knackpunkt sind die Höhe und die Art der Hilfen: Das Corona-Hilfspaket soll 750 Milliarden Euro umfassen. Die "sparsamen Vier"um die Niederlande, Österreich, Dänemark und Schweden wollen nicht rückzahlbare Zuschüsse von aktuell 450 Milliarden Euro deutlich stutzen. Als Forderung der "Sparsamen" wird eine Größenordnung von unter 200 Milliarden genannt. Das lehnen Merkel und Macron ebenso ab wie etwa Italien, Spanien, Portugal oder Griechenland. Laut übereinstimmenden Medienberichten gilt 400 Milliarden Euro als Untergrenze.