Ex-König Juan Carlos: untergetaucht bei Scheich-Freunden in Abu Dhabi

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Von Andrea Büring
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Nach der heimlichen Abreise aus Spanien des Monarchen wurde viel spekuliert, nun bringt ein Foto neue Gewissheit über seinen Verbleib.

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Es sind weder Portugal noch die Dominikanische Republik. Nach wilden Spekulationen über seinen Aufenthaltsort beweist nun ein Exklusiv-Foto der spanischen Zeitung Nius Diario, dass der skandalumwitterte Ex-König in Abu Dhabi gelandet ist.

Es zeigt ihn, wie er bei seiner Ankunft in den Vereinigten Arabischen Emiraten aus dem Flugzeug steigt. Er kam bereits am vergangenen Montag in Abu Dhabi an.

Falschmeldungen, Gerüchte - und Schweigen

Zuvor gab es Gerüchte, wonach Juan Carlos in der Karibik untergetaucht sein soll. Diese wurden von der Einwanderungsbehörde der Dominikanischen Republik dementiert.

Der Palast in Madrid hatte sich zunächst nicht zum Aufenthaltsort von Juan Carlos geäußert, der 2014 zugunsten seines Sohnes Felipe abdankte. In einem vom spanischen Königshaus am Montag veröffentlichten Brief hatte Juan Carlos mitgeteilt, dass er wegen der Finanzaffäre Spanien verlasse und ins Ausland ziehe. Damit wolle er die Arbeit seines Felipes "erleichtern".

Steuerhinterziehung, Geldwäsche, Affären

Ein Anwalt von Juan Carlos versicherte, sein Mandant stehe der Justiz auch nach der Ausreise zur Verfügung. Der frühere König machte zuletzt mit zahlreichen Skandalen von sich reden.

Darunter eine luxuriöse Elefantenjagd des Monarchen in Botswana inmitten einer schweren Wirtschaftskrise des Landes. Die Reise 2012 wurde publik, weil Juan Carlos sich bei einem Sturz die Hüfte brach und nach Hause geflogen werden musste.

Besonders brisant: In einem Skandal geht es um mutmaßliche Schmiergeldzahlungen beim Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke in Saudi-Arabien durch ein spanisches Konsortium.

Juan Carlos soll 2008 von den Saudis 100 Millionen US-Dollar für die Vermittlung kassiert haben. Auch hatte die Deutsche Corinna zu Sayn-Wittgenstein, die seine frühere Geliebte gewesen sein soll, angegeben, der König habe im Zusammenhang mit dem 6,7 Milliarden Euro schweren Schnellbahn-Projekt eine Kommission bekommen.

Damals genoss er als Monarch zwar noch Immunität, in Zusammenhang mit der Zahlung wird er aber nun der Steuerhinterziehung und der Geldwäsche nach seiner Abdankung im Juni 2014 verdächtigt.

Im Juni leitete das Oberste Gericht in Madrid Ermittlungen ein.

Weitere Quellen • Nius Diario

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