Supermikroskop in Grenoble geht in Betrieb - Mit High-Tech gegen Covid-19

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Von Ronald Krams
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In der französischen Stadt Grenoble geht eines der leistungsstärksten Synchrotrone der Welt in Betrieb. Der Teilchenbeschleuniger der neuen Generation soll helfen, die Komplexität von natürlichen Materialien und lebender Materie zu verstehen

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In der französischen Stadt Grenoble geht eines der leistungsstärksten Synchrotrone der Welt in Betrieb. Der Teilchenbeschleuniger der neuen Generation soll helfen, die Komplexität von natürlichen Materialien und lebender Materie zu verstehen.

"Stellen Sie sich vor, Sie könnten in alles hineinzoomen, wie zum Beispiel in dieses Gestein, bis sie die Materie auf atomarer Ebene sehen. Das ist das Ziel dieses riesigen Rings hinter mir, mit einem Umfang von fast einem Kilometer".

Physiker Pantaleo Raimondi hat den Teilchenbeschleuniger mit entworfen. In der kreisförmigen Röhre werden Elektronen beschleunigt, um Röntgenstrahlen zu erzeugen, die 10 000 Milliarden Mal stärker sind als die medizinischer Geräte. Rund siebentausend Wissenschaftler forschen dort pro Jahr.

"Stellen sie sich vor, sie machen Licht meiner Taschenlampe. Jetzt ist es uns gelungen, dieses Licht in einem sehr schmalen Strahl zu bündeln. Wir sind also irgendwie von einer Taschenlampe zu einem Laserpointer übergegangen. Wir haben also eine viel höhere Leistung, die auf einen Punkt konzentriert ist".

Der Teilchenbeschleuniger kann in verschiedenen Bereichen für neue Erkenntnisse sorgen, sei es bei der Beobachtung von Nanoverschmutzungen im Boden bis zur Enthüllung urgeschichtlicher Geheimnisse. Auch die Struktur und die Wirkung des Coronavirus wird in Grenoble erforscht. Untersucht wird, wie sich das Virus vermehrt und an lebendes Gewebe andockt.

Dazu Wissenschaftlerin Eaazhisai Kandiahk:

"Sobald wir wissen, welche Form und Zusammensetzung das Virus hat, können wir Verbindungen wie Impfstoffe oder Medikamente entwickeln, die in diese Wechselwirkung eingreifen und das Virus stoppen und abtöten".

Ein weiteres Projekt ist die Untersuchung der Lungen von infizierten Menschen. Die Technik ermöglicht ein Abbild einer einzelnen Zelle, so Forschungsdirektor Harald Reichert:

"Im zweiten Schritt geht es darum herauszufinden, welchen Reparaturmechanismus man anwenden kann, auch bei anderen Krankheiten, die eine ähnliche Wirkung haben".

327 Millionen Euro hat die internationale Forschungseinrichtung gekostet, 21 Länder sind beteiligt, darunter Dänemark und Deutchland.

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