Schulstart in Italien: Das Coronavirus macht die Kapelle zum Klassenzimmer

Zum Klassenzimmer umgewidmete Kapelle.
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Am kommenden Montag beginnt in den meisten italienischen Regionen das neue Schuljahr. Diesmal unter Coronabedingungen, was viele Einrichtungen vor Probleme stellt.

Hände desinfizieren, Temperatur messen

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Kommenden Montag beginnt in Italien das neue Schuljahr. Diesmal unter Coronabedingungen. Das bedeutet unter anderem, dass Lehrer und Schüler sich am Eingang die Hände desinfizieren müssen. Auch die Temperatur wird gemessen. 

Sowohl öffentliche als auch private Einrichtungen müssen die Corona-Vorgaben der Regierung umsetzen. Zu diesen gehört auch der Abstand zwischen den Tischen.

Viele Schulen haben allerdings Probleme damit, die Vorgaben korrekt umzusetzen. Vielfach sind die Klassenräume zu klein. Daher könnten Schüler einer Klasse auf mehrere Räume verteilt werden. In der christlichen Schule "Istituto PIO IX" in Rom wurde auch die Kapelle in einen Klassenraum umgewandelt.

Schulleiter Andrea Biondi sagte uns: "Wir haben herausgefunden, dass wir 23 Tische problemlos hier hineinbekommen. Wir haben sie mit bis zu zwei Metern Abstand voneinander aufgestellt. Wir haben auch Markierungen auf den Boden geklebt, damit unruhige Schüler, die ihre Tische gerne mal etwas bewegen, sie am Ende wieder richtig hinstellen können."

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Hinweise am Boden zeigen, wo es entlang geht.Euronews

Außerhalb der Klassenräume weisen Pfeile und Signalbänder am Boden den richtigen Weg. Es geht darum, Abstand zu halten.

Zu wenig Platz, zu wenig Geld

In sieben der 20 italienischen Regionen beginnen die Schulen sogar eine Woche später als normal. Aus organisatorischen Gründen. Heißt in der Regel: zu wenig Platz, zu wenig Tische, zu wenig Lehrkräfte oder zu wenig Geld, um die Maßnahmen umzusetzen.

Bondi: "Der wirtschaftliche Aspekt war schwierig. Wir haben keine finanziellen Hilfen von der Regierung erhalten. Wir wissen, dass diese Maßnahmen bezuschusst wurden, aber wir haben bisher nichts bekommen. Und das hat uns Probleme bereitet."

In wenigen Tagen wird sich zeigen, ob die geplanten Maßnahmen ausreichen oder ob womöglich nachgebessert werden muss - und auch ein Rückkehr zum Homeschooling ist nach wie vor nicht komplett vom Tisch.

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