Gab es einen Abschuss durch F16? Verhärtete Fronten um Berg-Karabach

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Von Euronews  mit AP, AFP
Gab es einen Abschuss durch F16? Verhärtete Fronten um Berg-Karabach
Copyright  Sipan Gyulumyan/PAN Photo

Der UN-Sicherheitsrat hat Armenien und Aserbaidschan aufgefordert, ohne Vorbedingungen miteinander zu verhandeln. Die Dringlichkeitssitzung fand hinter verschlossenen Türen statt, nachdem die Spannungen um die Enklave Berg-Karabach zu kriegsähnlichen Kampfhandlungen eskaliert waren.

Die Kämpfe hatten am Sonntag begonnen und haben sich über Berg-Karabach hinaus ausgedehnt Armenien und Aserbaidschan machen sich gegenseitig für die Eskalation verantwotlich.

Es soll auf beiden Seiten Dutzende Todesopfer geben - auch Zivilisten. 

Armenien behauptet, eine türkische F-16 habe einen armenischen Militärjet abgeschossen. 

Die Türkei, die Aserbaidschan unterstützt, hat die Behauptung zurückgewiesen.

Ausbilder und hochrangige Militärs aus der Türkei sind an Kommandoposten in Aserbaidschan im Einsatz
Nikol Pashinjan
Ministerpräsident von Armenien

Der armenische Ministerpräsident Nikol Pashinjan beschuldigt Ankara, bei den Kämpfen mitzumischen. "Unseren Informationen zufolge sind Ausbilder und hochrangige Militärs aus der Türkei an Kommandoposten in Aserbaidschan im Einsatz. In einigen Gebieten leiten sie sogar Kampfhandlungen."

F16-Flugzeuge der türkischen Luftwaffe nehmen in keiner Weise an Kämpfen teil.
Ilham Alijew
Präsident von Aserbaidschan

Der Präsident von Aserbaidschan, Ilham Alijew, meint, es lasse sich leicht nachprüfen, dass keine türkischen F-16-Jets eingesetzt würden. Er sagte: "F16-Flugzeuge der türkischen Luftwaffe nehmen in keiner Weise an Kämpfen teil. Das kann durch Satellitenüberwachung nachgewiesen werden. Es ist sehr leicht zu beweisen, dass dies eine weitere Provokation ist."

Offenbar wollen zahlreiche Freiwillige - auf beiden Seiten - bei den Kämpfen mitmachen.

In dem seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt wird Armenien von Russland und Aserbaidschan von der Türkei unterstützt. Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, die Rückkehr zu Verhandlungen zu behindern.