Botschaft der "Polarstern": "Das Eis der Arktis stirbt"

Das Forschungsschiff "Polarstern" ist an diesem Montagmorgen nach einem Jahr in der Arktis wieder in seinen Heimathafen Bremerhaven eingefahren. Dort hat es rund ein Jahr lang Daten für die Klimaforschung gesammelt, angedockt an eine Eisscholle in der Arktis.
Dabei dokumentierte das Team den Prozess vom Gefrieren bis zur Schmelze - zum ersten Mal. Von den gesammelten Daten versprechen sich die Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse zum Klimawandel. In der Arktis tritt der Klimawandel am deutlichsten zutage.
"Wir haben gesehen, wie das Eis der Arktis stirbt" - war die wohl eindringlichste Botschaft, die Expeditionsleiter Markus Rex mit zurückbrachte.
Mit 70 Forschungsinstituten aus 20 Ländern und rund 300 Forschern war die Expedition "Mosaic" war eine der umfangreichsten ihrer Art.
In der Bremerhavener Lloydwerft wollten Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) und die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), Antje Boetius, die Crew am Mittag in Empfang nehmen. Expeditionsleiter Markus Rex ist ebenfall mit an Bord.
Die Forscherinnen und Forscher hätten einen einmaligen Datenschatz gehoben, "von dem noch Generationen nach uns profitieren werden", teilte Karliczek mit. "So können wir Klimamodelle präzisieren und neu bewerten."
Wegen der Corona-Pandemie bestand Gefahr, dass das einmalige Forschungsprojekt abgebrochen werden musste. Wegen der Reisebeschränkungen war der Crew-Wechsel erschwert, die neue Mannschaft musste statt mit dem Flugzeug per Schiff nach Spitzbergen reisen.