"Erkennt unsere Unabhängigkeit an" - Wahlsieger in Nordzypern gibt sich kämpferisch

In Nikosia feiern die Anhänger des nationalistischen Politikers Ersin Tatar. Der vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan unterstützte Kandidat hat die Präsidentschaftswahlen im international nicht anerkannten Nordzypern mit 51,7 % knapp gewonnen. Der aktuelle Präsident Mustafa Akıncı - der sich für die Wiedervereinigung der Insel eingesetzt hatte - bekam 48,3%.
Wahlsieger Ersin Tatar richtete eine kämpferische Botschaft an die griechische Seite der Insel - die aber im EU-Land Zypern kaum auf Verständnis stoßen dürfte.
Der designierte "Präsident" des nicht anerkannten Nordzypern rief seinen Anhängern zu: "Wir sind die Stimme der türkischen Zyprer. Wir verdienen die Unabhängigkeit. Wir sind Kämpfer. Wir kämpfen um unsere Existenz in der Türkischen Republik Nordzypern. Deshalb sollten unsere Nachbarn im Süden und die Weltgemeinschaft unseren Kampf für Freiheit respektieren."
Aber Nordzypern wird außer von der Türkei von keinem anderen Land diplomatisch anerkannt. Friedensverhandlungen waren immer wieder gescheitert.
Ersin Tatars Gegenspieler Mustafa Akıncı hatte angekündigt, dass er im Falle seiner Wiederwahl versuchen werde, die Friedensgespräche mit der Republik im Süden der Insel wieder aufzunehmen.
Zum Wahlsieg Tatars hat nach Meinung von Beobachtern beigetragen, dass Recep Tayyip Erdogan während der Kampagne zur Unterstützung angereist war und die Eröffnung der sogenannten Geisterstadt Varosha angekündigt hatte.