US-Geheimdienst wirft Iran Wahlbeeinflussung vor

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Weniger als zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA beschuldigt Washington den Iran, sich in die Wahl einmischen zu wollen.

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Weniger als zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA beschuldigt Washington den Iran, sich mit gefälschten E-Mails in die Wahl einmischen zu wollen. Teheran und auch Russland hätten sich zur Manipulation Wählerdaten besorgt, so der Vorwurf von Geheimdienst und FBI. 

Geheimdienstchef John Ratcliffe, US Intelligence Director: "Diese Daten können von ausländischen Akteuren benutzt werden, um registrierten Wählern Falschinformationen zukommen zu lassen, von denen sie hoffen, dass sie Verwirrung und Chaos stiften und das Vertrauen in die amerikanische Demokratie unterwandern. Der Iran hat zu diesem Zweck bereits gefälschte Mails geschickt, die Wähler einschüchtern, soziale Unruhen provozieren und Präsident Trump schaden sollen."

Schickte der Iran Mails im Namen der "Proud Boys"?

Nicht näher genannten offiziellen Quellen zufolge soll der Iran im Namen der rechtsradikalen Gruppe "Proud Boys" gefälschte Drohmails an demokratische Wähler geschickt haben. Beim ersten TV-Duell zwischen Präsident Donald Trump und Herausforderer Joe Biden hatte Trumps uneindeutige Positionierung zu den "Proud Boys" für Kritik gesorgt.

Ratcliffe erklärte nicht, wie der Iran und Russland an die Wählerdaten gekommen seien. Er sagte nicht, dass sie gehackt wurden, was laut US-Medien darauf hinweist, dass sie relativ einfach zugänglich gewesen sein könnten.

Gleichzeitig versicherte Ratcliffe den Amerikanern, dass die Integrität der Wahl am 3. November nicht gefährdet sei. "Seien sie versichert: Ihre Stimmen sind sicher", so Ratcliffe. Der Chef der Bundespolizei FBI, Christopher Wray, fügte hinzu: "Wir werden keine Einmischung aus dem Ausland in unsere Wahl oder jegliche kriminelle Aktivitäten tolerieren, die die Unversehrtheit Ihrer Stimme oder das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Ergebnis der Wahl untergraben."

Iran weist Vorwurf zurück

Der Iran wies den Vorwurf einer Einmischung zurück. Der Iran habe weder ein Interesse an der US-Wahl noch an dem Ergebnis, twitterte der Sprecher der iranischen UN-Mission in New York, Aliresa Mirjussefi, am Donnerstag. Auch Präsident Hassan Ruhani erklärte, dem Iran sei es egal, wer in den USA die Wahl gewinnen wird. 

Auch im Wahlkampf 2016 gab es laut US-Geheimdienst Manipulationsversuche: Demnach versuchte Russland, die demokratische Kandidatin Hillary Clinton zu schädigen.

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